Europe Jazz Media Chart

Europe Jazz Media ist eine Gruppe von Jazzmagazinen aus ganz Europa die sich unter dem Banner Europe Jazz Media zusammengeschlossen hat, um gemeinsame Ziele zu verfolgen, nämlich das Interesse am Jazz zu fördern und zu stärken und das Bewusstsein für die Entwicklung und Vielfalt der Musik zu schärfen. Eine der ersten Initiativen ist die Europe Jazz Media Chart: eine nicht Verkaufs bezogene Chart, die einige der heißesten neuen Werke vorstellt, die derzeit auf dem europäischen Kontinent erscheinen.
Weitere Infos: https://www.europejazz.net/media-charts

Europe Jazz Media Chart - Dezember 2021

Kraake: Kraake (Eret Music)

von: Christof Thurnherr, Jazz’n’More

Man könnte meinen, Kraake sei eine Kollaboration zwischen einem Rapper und einem Jazzmusiker. Doch das ist zu kurz gegriffen, denn die Kräfte, die auf diesem Album aufeinanderprallen, lassen sich kaum mit Schlagworten einfangen. Auf der einen Seite die emotional dichte lyrische Phrasierung des Berner "Verslischmieds" Basil Anliker alias Baze, auf der anderen Seite die instrumentale Untermalung durch den vielseitigen Keyboarder Mueller, der unter anderem mit Kaspar von Grüningen, Reto Suhner und vielen weiteren lokal bekannten Jazzmusikern zusammengearbeitet hat.

Kraake: Kraake (Eret Music)

Rebecca Trescher Tentet: Paris Zyklus: The Spirit Of The Streets (Enja)

von: Jacek Brun, www.jazz-fun.de

Die Musik auf diesem neuen Album ist wie ein Weg, der durch verschiedene Landschaften führt und malerische Assoziationen hervorruft. Ein sehr interessantes Album, brillant arrangiert und gespielt, voller interessanter Phrasen und Soloparts.

Rebecca Trescher Tentet: Paris Zyklus: The Spirit Of The Streets (Enja)

Karme Rõivassepp Quartet: Breathe (Jaeger Community Music)

von: Madli-Liis Parts, Muusika

Dieses Album ist eine natürliche Ergänzung zum Debüt und zeigt die Reife des Stils, des Erzählens und der musikalischen Interaktion. Die Musik befasst sich mit faszinierenden Themen wie Angst und Missbrauch sowie Politik und fragwürdige Liebe, die zusammengenommen den sentimentalen Gemütszustand für die gesamte Platte bestimmen. "Breathe" ist definitiv ein verspieltes, aber dennoch nachdenkliches und reflektierendes zeitgenössisches Jazzalbum.

Karme Rõivassepp Quartet: Breathe (Jaeger Community Music)

Wojciech Karolak: Wojciech Karolak (Polskie Radio, Polish Radio Jazz Archives 34)

von: Paweł Brodowski, Jazz Forum

Der neueste Band der Polish Radio Jazz Archives ist eine kleine Sensation. Es handelt sich um eine Zusammenstellung nie zuvor veröffentlichter Studio- und Konzertaufnahmen des legendären polnischen Pianisten und Orgelspielers, der vor einigen Monaten im Alter von 82 Jahren plötzlich verstarb.

Wojciech Karolak: Wojciech Karolak (Polskie Radio, Polish Radio Jazz Archives 34)

Ill Considered: Liminal Space (New Soil)

von: Mike Flynn, Jazzwise

Ill Considered haben einen Underground-Kurs eingeschlagen und in drei Jahren neun roh improvisierte Alben veröffentlicht - darunter auch eine Weihnachts-LP. Mit dem neuen Bassisten Liran Donin (Led Bib und sein eigenes Projekt 1000 Boats) ist Liminal Space ein Studiosprung nach vorn, wobei die wilde Improvisation des Trios nun die Grundlage für zusätzliche Arrangements und Musiker bildet.

Ill Considered: Liminal Space (New Soil)

Rachel Eckroth: The Garden (Rainy Days)

von: Anna Filipieva, Jazz.Ru

Auf einer intelligenten Kreuzung aus nicht zuckersüßem zeitgenössischem Jazz und schlauem/cleverem Rock ist dieser Haufen Originale der Keyboarderin, Sängerin, Songwriterin Rachel Eckroth aus Phoenix, Arizona, ein angenehmes Hörvergnügen - wenn man nicht erwartet, dass es zum Mainstream gehört: Rock oder Jazz.

Rachel Eckroth: The Garden (Rainy Days)

Tom Prehn’s Kvartet: Centrifuga (Centrifuga Records)

von: Jan Granlie, salt-peanuts.eu

Am 3. und 4. August. 1994 war der dänische Pianist Tom Prehn mit seinen musikalischen Freunden Fritz Krogh (ts), Poul Ehlers (b) und Finn Slumstrup (dr) im Studio in Aarhus, um zwei freie Kompositionen aufzunehmen und nach Möglichkeit auf Platte zu veröffentlichen. Aber die Platte ist erst jetzt, im Jahr 2021, herausgekommen.

Tom Prehn’s Kvartet: Centrifuga (Centrifuga Records)

Kinan Azmeh & Ndr Bigband: Flow (Dreyer/Gaido)

von: Christine Stephan, Jazzthetik

"Flow" - so heißt das neue gemeinsame Album von der NDR Bigband und Klarinettist Kinan Azmeh. Alle Stücke stammen von dem Ausnahmemusiker. Wolf Kerschek hat sie arrangiert und stand für die Aufnahmen am Pult.

Kinan Azmeh & Ndr Bigband: Flow (Dreyer/Gaido)

Acute Inflections: 400 (self-released)

von: Viktor Bensusan, jazzdergisi.com

Mit nur Gesang und Bass spielt das New Yorker Duo Acute Inflections nur das Nötigste. Und zum 40. Geburtstag von Bob Marley klingt es mehr als genug, um seinen einzigartigen Soul und Sound einzufangen.

Acute Inflections: 400 (self-released)

Cansu Tanrikulu w/Greg Cohen + Tobias Delius: Kantoj De Fermiteco (LowSwing Records LOSW 07)

von: Henning Bolte, Written in Music

Glanz im Schimmer dunkler Gewölbe - Magie und verwirrende Verzauberung.

Cansu Tanrikulu w/Greg Cohen + Tobias Delius: Kantoj De Fermiteco (LowSwing Records LOSW 07)

Chelsea Carmichael: The River Doesn't Like Strangers (Native Rebel Recordings)

von: Peter Slavid, LondonJazz News

Chelsea Carmichael hat sich bereits eine starke Präsenz in der britischen Szene geschaffen, indem sie mit anderen Künstlern der neuen Generation wie Theon Cross und Joe Armon-Jones und als Mitglied von Cassie Kinoshis SEED Ensemble tourte. Dies ist ihr Debütalbum, das von Shabaka Hutchings produziert wurde und als erste Veröffentlichung bei seinem neuen Label Native Rebel Recordings erscheint.

Chelsea Carmichael: The River Doesn't Like Strangers (Native Rebel Recordings)

Esperanza Spalding: The Songwrights Apothecary Lab (EJM)

von: Patrik Sandberg, Jazz

Das Songwrights Apothecary Lab ist ein kuratiertes Portal für neue Arbeiten, die aus der kollaborativen Praxis der Bassistin, Sängerin und Komponistin Esperanza Spalding in den letzten Jahren hervorgegangen sind und erforschen, wie Songwriter therapeutische Praktiken und Wissen sinnvoll in ihren Prozess und ihre Produktion einbeziehen können.  Die Forscher und Praktiker, die an den Labs teilgenommen haben, sind spezialisiert auf Gebiete, die von Neurowissenschaften und Musiktherapie bis hin zu Psychologie und Ethnomusikologie reichen!

Esperanza Spalding: The Songwrights Apothecary Lab (EJM)

Dieter Ilg: B-A-C-H (ACT)

von: Cim Meyer, Jazz Special

Wie bringt man Bach in einen modernen Jazzkontext? Nun, zusammen mit Rainer Böhm (p) und Patrice Hérald (d) gelingt es Ilg, die Stellen auszunutzen, an denen Bachs Kompositionen Variationen und Improvisationen nahelegen. Sie machen Melodien, die in Bachs mathematischen Konstruktionen verborgen sind, deutlich, ohne dem Kontrapunkt und den perfekten melodischen Konstruktionen des Meisters nachzustehen. Es gibt einige bewegende Momente von großer Schönheit in diesem Trio.

Dieter Ilg: B-A-C-H (ACT)

Mats Eilertsen: Hymn for Hope (Jazzland Recordings)

von: Lars Mossefinn, Dag og tid

Tore Brunborg, sax; Thomas T Dahl, guitar; Hans Hulbækmo, drums; Mats Eilertsen, bass

Mats Eilertsen: Hymn for Hope (Jazzland Recordings)

Linda Fredriksson: Juniper (We Jazz Records)

von: Matthieu Jouan, citizenjazz.com

Eine wunderbare Sammlung schöner Melodien und Stücke, serviert von einer meisterhaften Multi-Instrumentalistin und einigen finnischen Musikern. Linda Fredriksson ist nicht mehr "die Barytonspielerin" Finnlands, sondern jetzt eine ernstzunehmende Komponistin.

Linda Fredriksson: Juniper (We Jazz Records)

Peter Materna: The Kiss (Jazzline)

von: Axel Stinshoff, Jazz thing

Brandneues Trioalbum des renommierten deutschen Saxofonisten als CD im dreiteiligen Digipack sowie als LP (180-Gramm-Vinyl, bedruckte Innenhülle) auf Jazzline. Peter Materna ist ein alter Bekannter in der deutschen Jazzszene. Obwohl der Musiker und Festivaldirektor (Jazzfest Bonn) als Saxofonist seit nunmehr 30 Jahren Platten aufnimmt und auf der Bühne steht - 20 Jahre davon mit seinem in unveränderter Besetzung existierenden Quartett - so ist dieses Album dennoch etwas Anderes, Besonderes.

Peter Materna: The Kiss (Jazzline)

Christian Wallumrød: Speaksome (Hubro)

von: Luca Vitali, Giornale della Musica

Das Album hat eine intime Klanglandschaft, die zur Musik passt. Wir bleiben nah dran, obwohl "Treeline" und "Zitternpappel" uns darüber hinausführen. Er ist genau hier drüben. Und was er uns zeigt, ist episodenhaft und befreiend unaufgelöst. Ein Teil von mir reist nach Berlin, Laurel Canyon, Mississippi, Hallingdal, Leipzig und Wien. Aber in erster Linie bin ich hier, bei seinem Klavierhocker in Hovseter in Oslo. Oder aber er ist hier. In meinem Wohnzimmer. Jedenfalls höre ich die Streicher atmen, die Elektronik rauschen. (Ivar Grydeland)

Christian Wallumrød: Speaksome (Hubro)

De Beren Gieren: Less Is Endless (Sdban Records)

von: Yves Tassin, JazzMania

De Beren Gieren sind bekannt für ihren dynamischen Sound und ihre komplexen Songstrukturen. Sie liefern eine extravagante Mischung aus polyrhythmischen Klanglandschaften und elitären Wendungen und zeigen eine Fähigkeit, die Stimmung so zu verändern, dass die Aufmerksamkeit des Zuhörers stets erhalten bleibt. Sie wechseln mühelos von strenger gestalteten Kompositionen zu improvisierten Abschnitten und enthüllen so den pulsierenden und unheilvollen futuristischen Sound einer neuen Welt.

De Beren Gieren: Less Is Endless (Sdban Records)

Sylvain Darrifourcq, Manuel Hermia, Valentin Ceccaldi: Kaiju eats Cheeseburgers (Hector/Full Rhizome)

von: Jos Demol, jazzhalo.be

"Früher war dieses Trio live ein echtes Erlebnis. Das wird mit diesem Material zweifelsohne auch weiterhin der Fall sein. Die Pforten der Jazzclubs sind weit geöffnet. Mit der Hingabe dieser drei wird jede Virengefahr zurückgedrängt." (Georges Tonla Briquet)

Sylvain Darrifourcq, Manuel Hermia, Valentin Ceccaldi: Kaiju eats Cheeseburgers (Hector/Full Rhizome)

Mateusz Pałka: Blur (Echo Production)

von: Katherine Zyabluk, Meloport (Ukraine)

Blur ist das zweite Album des polnischen Pianisten und Komponisten Mateusz Palka. Es ist auch seine erste Soloaufnahme, die im geräumigen Monochrom Studio weit weg in den Bergen entstanden ist. Das ist wichtig zu wissen, um beim Zuhören die richtigen Assoziationen zu wecken.

Mateusz Pałka: Blur (Echo Production)

Knudsen / Rudzinskis Space Big Band: Space Big Band (Double Moon Records)

von: Kaspars Zavileiskis, Delfi (Latvia)

Ein gemeinsames Musikprojekt des dänischen Bassisten Kenneth Dahl Knudsen und des lettischen Saxophonisten Toms Rudzinskis, aufgenommen im Blackbird Music Studio in Berlin, mit insgesamt 17 Musikern aus Lettland, Dänemark, Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden, der Ukraine, Russland und den USA sowie dem lokalen Dirigenten Malte Schiller.

Knudsen / Rudzinskis Space Big Band: Space Big Band (Double Moon Records)

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