Jacky Terrasson

Jacky Terrasson
Jacky Terrasson

Jacky Terrasson - Biographie

Jacky Terrasson (* 27. November 1965 in Berlin als Jacques-Laurent Terrasson) ist ein französisch-amerikanischer Jazz-Pianist.

Als 1993 ein gerade einmal 26 Jahre alter Pianist die „Thelonius Monk Competition“ für sich hatte entscheiden können, verschwand sein Name für lange Zeit nicht aus den Szene-Diskussionen um die „Young Lions“. Verschwunden ist dieser Name bis heute nicht, aber inzwischen zählt Jacky Terrasson zum Establishment des Jazz, zu einem seiner wichtigsten Stichwortgeber und aufregendsten Innovatoren.

Geboren 1965 in Berlin als Sohn einer amerikanischen Raumausstatterin, die einst Miles Davis’ Wohnung neu möbliert hatte, und eines französischen Computerspezialisten, saß Jacky Terrasson schon mit fünf hinter den Tasten, erhielt in Paris eine – klassische – Klavierausbildung und studierte Jazz am Berklee Collage of Music in Boston, bevor er ein Jahr lang in den einschlägigen Clubs von Chicago und New York an Jam-Sessions partizipierte. Der lange Atem sollte sich lohnen, denn plötzlich hießen seine Mentoren Arthur Taylor und Betty Carter, die ihn vom Fleck weg als Tour- Pianisten engagierte und ein Jahr lang auch als solchen behielt. Als dann 1995 sein Debüt-Album, schlicht und selbstbewusst „Jacky Terrasson“ betitelt, auf Blue Note erschien, erntete es höchstes Lob aus allen Ecken der Jazzwelt. Sein federleichtes Pianospiel verband sich auf staunenswerte Weise mit ungeheurer Kraft und Leidenschaft, sein irgendwie vollkommenes Verständnis vom Blues und der Improvisationskunst erstaunte. Zudem erwies sich Terrasson als außerordentlich talentierter Arrangeur, der jedem noch so bekannten Standard seinen höchst persönlichen Stempel aufzudrücken vermochte. Kurz und ein wenig blasphemisch gesagt: Jacky Terrasson stand gleich nach Beginn seiner Solokarriere beinahe vor dem Luxusproblem, zum Säulenheiligen ernannt zu werden.

Das konstante Touren, aber auch Kollaborationen mit Musikern wie Cassandra Wilson oder Jimmy Scott haben ihn wohl vor solch betrüblichem Schicksal bewahrt. Ein Dutzend Alben hat Jacky Terrasson bisher in wechselnden Besetzungen eingespielt, keines davon unterschreitet das Spitzenniveau im Genre. Mit ihm und für ihn spielten Kenny Davis und Michael Brecker, Jay Collins, Stefano di Battista, Stephon Harris, Bireli Lagrene, Rémi Vignolo oder Mino Cinelu, wichtig allein aber blieb der Name Jacky Terrasson auf dem Cover.

Mit seinem jüngsten Album „Push“ wagt Jacky Terrasson nun bei Concord Records trotzdem einen Neuanfang. Ein durchaus programmatisch gemeinter Titel, „denn 'Push' steht dafür, etwas voranzutreiben, in neue Richtungen zu pushen“, meint der Pianist, „und genau darum geht es auf diesem Album.“ Terrasson sondiert hier nicht nur neue Klänge, Grooves, Beats und Vibes, sondern präsentiert sich in zwei Nummern auch erstmals als Vokalist. Und er zeigt verspielte Lust am Experiment, wenn er die eher klassische Jazzballade „Body And Soul“ mit Michael Jacksons „Beat It“ zum neuen Stück montiert. Ansonsten bietet das Repertoire sieben farbige Eigenkompositionen sowie lebhafte Interpretationen von zwei Monk-Klassikern und einem Cole-Porter-Evergreen. Das aktuelle Line-Up seines Trios besteht aus Ben Williams am Bass und dem funky frisierten Jamire Williams an den Drums. Vor, neben, hinter und über ihnen: Jacky Terrasson am Piano, erstmals mit Gesangsmikrofon.

Ausgewählte Diskographie

  • Jacky Terrasson Quartet - "What's new", 1994
  • Lover Man, 1994
  • Jacky Terrasson mit Ugonna Okegwo, Leon Parker, 1994
  • Reach mit Ugonna Okegwo, Leon Parker, 1996
  • Rendezvous mit Mino Cinelu, Kenny Davis, Lonnie Plaxico, Cassandra Wilson, 1997
  • Alive mit Ugonna Okegwo, Leon Parker, 1998
  • What It Is mit Michael Brecker, Jay Collins, Xiomara Laugart, Gregoire Maret, 1999
  • A Paris... mit Stefano di Battista, Minino Garay, Terreon Gully, Stephon Harris, Bireli Lagrene, Gregoire Maret, Ugonna Okegwa, Leon Parker, Rémi Vignolo, 2001
  • Moon & Sand mit Tom Harrell, 2001
  • Lover Man mit Ugonna Okegwo, Leon Parker, 2002
  • Smile mit Eric Harland, Rémi Vignolo, 2002
  • Push, 2010
  • Take This, 2015

Links

Jacky Terrasson Internetseite:
http://www.jackyterrasson.com/

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Kommentar von Eva-Maria |

ich war heute auf Kampnagel, das war großartig, alle drei Musiker waren super, selten so ein tolles Konzert gehört,

Kommentar von Eva-Maria |

ich war heute auf Kampnagel, das war großartig, alle drei Musiker waren super, selten so ein tolles Konzert gehört,

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