Christian Weidner

Biographie
Christian Weidner (* 4. März 1976 in Kassel) ist ein deutscher Jazz-Saxophonist und Komponist.
Der 1976 in Kassel geborene und heute in Berlin lebende Christian Weidner entstammt einer musikalischen Familie. Nach einigen Jahren Klavierunterricht wechselte er im Alter von 12 Jahren zum Altsaxophon, um mit 16 im hessischen Landesjugendjazzorchester und mit 17 im Bundesjugendjazzorchester (BuJazzO) Platz zu nehmen, u.a. unterrichtet von John Ruocco. Mit 18 Jahren wird er von Gunter Hampel engagiert, mit dem er bis 2002 acht Jahre zusammenarbeitet.
1996 erhält er mit dem Naima Jazzquintett, dessen Bandleader er von 1993 bis 1998 ist, den 1. Preis bei „Jugend jazzt“. 1996 begann er an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg seine musikalische Ausbildung, die er als Erasmus Austausch-Schüler an der Königlichen Musikschule in Stockholm fortsetzte und schließlich an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin 2002 beendete. „Das Diplomkonzert im Frühjahr 2002 nahm ich zum Anlass, die Arbeit mit meinem im Jahr 2000 gegründeten Trio mit Daniel Schröteler (dr) und Antonio Palesano (p) einem speziellen Thema zu widmen, nämlich der musikalischen Form der Messe. Diese Auseinandersetzung mit Inhalten und Formen geistlicher Musik war für mich eine sehr beseelende Begegnung mit einem Teil meiner musikalischen Wurzeln.”
Als besonders prägend bezeichnete Christian Weidner zudem seine Zusammenarbeit mit Simon Stockhausen, John Schröder und Antonio Palesano. 1999 reiste er nach New York, um mit Gunter Hampel und Nils Wogram eine CD aufzunehmen und bei Kenny Werner Unterricht zu nehmen. „Kenny Werners Ideen und Ratschläge waren sehr anregend für mich und motivierten mich zu eigenen methodischen Überlegungen, die insbesondere das Empfinden des Musikers für Unmittelbarkeit und Leichtigkeit in seinem musikalischen Spiel zum Thema haben.”
Von 2001 bis 2004 spielte er im Deutsch-Französischen Jazzensemble und hatte so die Möglichkeit, mit Albert Mangelsdorff zusammenzuarbeiten. Über seine Debüt-CD Chroral, 2004 bei Pirouet erschienen, sagt er: „Es war die Fortsetzung der Arbeit, die damals für mein Diplomkonzert begonnen hatte. Ich setzte mich weiter mit geistlicher Musiktradition auseinander und verarbeitete Formen wie den gregorianischen Choral, das Rezitativ und Bordun- und Ostinato-Spielweisen.”
2009 gründete er sein neues Quartett unter eigenem Namen mit Colin Vallon (p), Henning Sieverts (b) und Samuel Rohrer (dr), deren CD The Inward Song 2010 bei Pirouet erscheint. „In dem Programm, das ich für diese Band komponiert habe, widme ich mich wieder mehr der traditionellen Songform und klarer Tonalität. Gleichzeitig haben viele Stücke einen Gestus, der Ruhe erzeugt und Raum schafft für die Wahrnehmung von klangfarblichen Nuancen der Instrumente.”
Christian Weidner, der seit 1996 auch Privatunterricht erteilt und an Musikschulen lehrt, erhielt gleich zweimal den Senatspreis der Stadt Berlin: 2001 mit der Band Amoebas von Antonis Anissegos sowie 2004 mit dem Stockhausen-Weidner-Quartett.
Diskographie
- Every Hour Of The Light And Dark, 2016
- PECHLOF WEIDNER LANDFERMANN - Imaginarium, 2013
- Christian Weidner Quartett - Dream Boogie, 2012
- Christian Weidner - The Inward Song, 2010
- John Schröder - Sir Lemuel’s Dance, 2008
- Christian Weidner - Choral, 2004
Links
Christian Weidner Internetseite:
http://www.christianweidner.de/
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