Bossa Nova und Ulla Haesen – das ist eine unwiderstehliche Kombination. Mit Ihrer dritten CD „abre alas“ beweist die Sängerin und Gitarristin, dass sie mehr ist als nur eine Interpretin der brasilianischen Musik. Ulla Haesen wird eins mit ihrer Musik, wird eins mit den schwebenden, pulsartigen Rhythmen und tiefsinnigen Texten, und verleiht ihnen neues, eigenständiges Leben.
Auf den ersten Blick mag es absurd erscheinen, dass eine Deutsch-Finnin mittlerweile zu den authentischsten Interpreten der brasilianischen Musik gehört. Aber mit ihrer tiefen Liebe zur Musik hat sie sich einen ganz persönlichen Zugang zu den verschiedenen Spielarten des Bossa Novas erschlossen. Ob auf der Bühne oder im Studio, sie entfacht das rhythmische Feuer, dem sich ihre virtuosen Mitstreiter kongenial anschließen. „Es kommt der Moment, wo Du alles loslässt und auf einer Wolke sitzt“, schwärmt sie vom Ergebnis.
„abre alas“ ist der Nachfolger ihres hochgelobten Albums „beleza!“ (2012). Auf ihrem neuen Werk finden sich viele verborgene musikalische Schätze von hierzulande unbekannten Komponisten. Da sind Werke von Ivan Lins und Ary Barroso genauso zu hören, wie Stücke von Joyce Moreno und João Luis Nogueira. „abre alas“ ist ein reines Studioalbum, das in dem Zeitraum von mehr als einem Jahr erstellt wurde. Bestens eingespielt zeigt sich die Rhythmusgruppe, die von den Bassisten Decebal Badila, Franco Petrocca und Wilhelm Geschwind sowie den Perkussionisten Bodek Janke und Jorge Brasil gebildet wird. Der begnadete Keyboarder Jesse Milliner entwirft mit Haesen das harmonische Geflecht. Außerdem steuerten Gabriel Perez an Flöte und Saxophon, Max de Aloe mit der chromatischen Harmonica, Luciano Biondini am Akkordeon und der Gitarrist Lorenzo Petrocca ihre solistischen Fähigkeiten bei.
Über das Fundament von Ulla Haesens stimmlichen Vorgaben und ihrem Gitarrenspiel gestalteten die Musiker ein Gebäude, in dem die Kunst des Bossa Novas zu neuen Höhen erwächst. Nicht zuletzt ist das Klaus Genuit zu verdanken, ohne Zweifel einer der besten Tonmeister überhaupt, dessen Künste bereits mit mehreren Grammy Awards ausgezeichnet wurden. „Er ist mein Mentor und hatte großen Einfluss auf das Projekt“, sagt Haesen über ihn.
„abre alas“ das ist gelebter Bossa Nova. Übersetzt bedeutet der Titel „öffne die Flügel“. Denn je mehr man sich mit dieser Musik beschäftigt, desto mehr öffnet sie sich. Und so gleitet der Hörer mit offenen Flügeln in die musikalische Welt von Ulla Haesen.
- Samba De Visón
- Quero Ouvir Joao
- Abre Alas
- E Luxo Só
- Risco
- A Primeira Vez
- A RA
- Saudade Fez Um Samba
- Até O Fim
- Samba De Mulher
- Passagem
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