Andreas Feith Quartet - Dance Of The Scarabs

Andreas Feith Quartet - Dance Of The Scarabs

Andreas Feith Quartet
Dance Of The Scarabs

Erscheinungstermin: 09.12.2022
Label: enja, 2022

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Andreas Feith - piano & synthesizer
Lutz Häfner - tenor & soprano saxophones
Martin Gjakonovski - double bass
Silvio Morger - drums

Mit dem zweiten Album seines Quartetts positioniert sich der vielseitige und umtriebige Pianist Andreas Feith in der aktuellen Jazzszene als visionärer und wohltuend melodischer Instrumentalvirtuose. In acht Eigenkompositionen präsentiert er ein breit gefächertes Spektrum an zeitgenössischem Modern Jazz, der vor funkensprühender Erzählkraft und beherzt zupackender Spielenergie nur so strotzt.

Der Albumtitel «Dance Of The Scarabs» – zu deutsch «Tanz der Mistkäfer» – gibt bereits eine Idee von dem, was da kommt. Das sind reizvolle Themen, allesamt kleine Geschichten, mal bildgewaltig in Szene gesetzt, mal nur von einem subtilen Gefühl handelnd. Vor allem sind es Songs, die berühren, die in Erinnerung bleiben und – genährt durch die melodische Kraft und die rhythmische Präzision, mit der die vier beteiligten Akteure beherzt interagieren – einen tänzerischen Drive entfaltet, durch den man sofort in den Bann gezogen wird.

Der hochkarätigen Besetzung von Feiths Quartett mit dem Echo-Jazz-Preisträger Lutz Häfner an Tenorund Sopransaxophon und der bestens eingespielten Rhythmusgruppe mit Martin Gjakonovski am Kontrabass und Silvio Morger am Schlagzeug hört man die gemeinsame Lust am Improvisieren und das gegenseitige Vertrauen förmlich an. Das liegt auch an ihrem einzigartigen Bandsound, auf einem starken amerikanisch geprägten Jazzfundament aufgebaut und doch stets beweglich und voller Freiheit. Faszinierend, wie sich die Musiker dabei gegenseitig die Bälle zuspielen und immer wieder zu neuen Höhenflügen anspornen.

Bei drei Stücken erweitert der Pianist seine reife Ausdruckspalette noch um einen Synthesizer, der sich nahtlos in das akustische, in einem Raum aufgenommene Setting einfügt und dessen Solo im Song «Kurt» – eine Hommage an den Gitarristen Kurt Rosenwinkel – zweifelsfrei ein besonderes Highlight des Albums darstellt. Auch an anderer Stelle spürt man Feiths Beschäftigung mit seinen Vorbildern, beispielsweise im harmonisch gewandt voranschreitenden Stück «Fred’s Tune» mit Fred Hersh oder beim polyphon groovenden «Encounter», das kurz nach einer Begegnung mit Brad Mehldau auf Schloss Elmau entstanden ist. Trotz oder gerade durch diese kleinen Widmungen unterstreicht Andreas Feith seine Authentizität als eigenständiger und innovativer Künstler der nächsten Generation auf beeindruckende Art und Weise.

Text: enja

jazz-fun.de meint:
Es ist ein Jazz, der über den Horizont etablierter Grenzen hinausblickt, der das Wissen um die Jazzgeschichte im Herzen trägt, der die Leistungen der Meister respektiert, aber auch nicht vor ihnen in die Knie geht. Musik frei von Komplexen, voller kreativer Schöpfung. Das Album besticht durch seine große Reife, sein volles kreatives Bewusstsein und seine 100%ige Kontrolle über das weitere Geschehen. Es ist zu hören, dass die von Andreas Feith versammelten Musiker wissen, dass Jazz ein Gemeinschaftsspiel ist, bei dem man alles geben muss, nachdem man sich das Spiel der Partner angehört hat.

  1. Melancholia
  2. Dance Of The Scarabs
  3. Kurt
  4. Fred's Tune
  5. Encounter
  6. Gospel
  7. Waiting For Spring
  8. Vaccination

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