Anne Hartkamp & Thomas Rückert - Dear Bill

Anne Hartkamp & Thomas Rückert - Dear Bill

Anne Hartkamp & Thomas Rückert
Dear Bill

Erscheinungstermin: 23.10.2015
Label: JazzSick Records, 2015

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Jazz hat immer wieder mit Unvorhergesehenem, mit Risiko zu tun. Auf DEAR BILL sind es nicht halsbrecherische Tempi oder vertrackte Metren - hier ist es das Wagnis der Beseeltheit, der Unverstelltheit, des Lauschens. Und demjenigen, der sich einladen und hineinziehen lässt, tun sich ganze Welten an Emotion und Tiefe auf.

Was so schön ist: wenn Musiker sich verabreden, um „einfach mal ein bisschen zu spielen“, ohne Produktions- oder Produktivitätsdruck, aus reiner Freude am Musikmachen. So geschehen unter anderem im Sommer 2013, als Anne Hartkamp und Thomas Rückert, die seit Jahren in Hartkamps Quintett bzw. Quartett zusammenarbeiten, sich entspannt und voller Offenheit dem musikalischen Erbe des großen Pianisten Bill Evans zuwandten, eines Musikers, der beide auf vielschichtige Weise beeinflusst und bewegt hat.

Diese absichtslose Jamsession in Rückerts sonnigem Heimstudio verlangte nach mehr - es folgten weitere musikalische Treffen, es folgten Konzerte, deren erstes den beiden als special guest den wunderbaren John Goldsby am Kontrabass bescherte, und schließlich die Aufnahmen zu dem nun vorliegenden Album: DEAR BILL. Kompositionen von Evans selbst sind zu hören, aber auch andere Stücke aus dem Evans‘schen Repertoire und Klangkosmos, sowie zwei Originals, komponiert von Rückert und mit Texten von Hartkamp.

Die beiden Musiker sind nicht darauf aus, eine oberflächliche Kopie der musikalischen Mittel ihres Vorbilds abzuliefern; ganz im Gegenteil dreht es sich um das Innere der Musik von Bill Evans, um deren Tiefe, Leichtigkeit und Seele, um Introspektion und Intuition. Demgemäß haben die Sängerin und der Pianist - beide so erfahrene wie profilierte Musiker und unbestreitbare Virtuosen auf ihrem Gebiet - auf alles vordergründig Spektakuläre verzichtet, um der Stille in und hinter der Musik Raum zu geben, um beiseite zu treten und die Musik umso stärker hervorscheinen zu lassen, eine Intention, in die sich ihr special guest John Goldsby mit seiner feinsinnigen, umfassenden Musikalität und wunderbarem Bassklang bestens einfügt.

Ein strahlendes, subtiles Album ist dem Duo mit seinem Gast gelungen, geprägt vom Zuhören und von unaufgeregter Bewegtheit, die der Musik folgt und unerwartete Wendungen und Dialoge zutage treten lässt. Jazz hat immer wieder mit Unvorhergesehenem, mit Risiko zu tun. Auf DEAR BILL sind es nicht halsbrecherische Tempi oder vertrackte Metren - hier ist es das Wagnis der Beseeltheit, der Unverstelltheit, des Lauschens. Und demjenigen, der sich einladen und hineinziehen lässt, tun sich ganze Welten an Emotion und Tiefe auf.

  1. My Foolish Heart
  2. Letter To Evan
  3. How Deep Is The Ocean
  4. Quiet Now
  5. Theme From M*A*S*H
  6. Dear Bill
  7. Never Let Me Go
  8. How My Heart Sings
  9. Turn Out The Stars
  10. Translucent Yellow
  11. Very Early
  12. You Must Believe In Spring

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