Dan Peter Sundland - Elevenette

Dan Peter Sundland
Elevenette
Erscheinungstermin: 20.06.2014
Label: Øra Fonogram
Emilie Nicolas Kongshavn - vocals
Erik Lefsaker - flute & piccolo
Nils Marius Kjøsnes - clarinet
Martin Myhre Olsen - alto sax
Hanna Paulsberg - tenor sax
Torstein Lavik Larsen - trumpet
Henrik Munkeby Nørstebø - trombone
Ola Lindseth - violin
Tabita Berglund - cello
Hans Hulbækmo - percussion & vibraphone
Dan Peter Sundland - electric bass
Der 27-jährige Dan Peter Sundland aus Norwegen gibt sein Debüt als Komponist und Ensembleleiter eines 11-köpfigen Kammerensemble – ein Treffen zwischen Komposition und Improvisation. Vier klassische und sieben improvisierende Musiker treffen durch Sundlands Kompositionen zusammen in einer Kreuzung von Gedichten und Musik. Die Gedichte stammen von englischen Poeten und Sängerin Emilie Nicolas Kongshavn interpretiert diese zart und klar und zieht mit ihrer Stimme als roter Faden durch das Album. Die Musik bewegt sich mühelos durch die reiche Orchestrierung, den offenen Improvisationen und den Kammer-Sound, welcher die musikalische Vision und den persönlichen Kompositionsstil Sundlands widerspiegelt.
„Elevenette“ wurde im Jahr 2011 als Teil der Sundland European Jazz Master an der Norwegian University of Science and Technology geboren. Zehn der elf Ensemble-Mitglieder haben dort ihren Bachelor-oder Masterabschluss gemacht. „Die Idee für das Projekt kam durch die Möglichkeiten, die dieser Master-Abschluss bot“, sagt Sundland. Er verband Posaune mit Trompete, Geige mit Cello, Alt-Saxophon mit Tenor-Saxophon, Flöte mit Klarinette und Bass mit Schlagzeug. „Das ganze Projekt war für mich eine Herausforderung und das letzte große Hindernis war die textliche Komponente. Bevor ich dieses Projekt begann hatte ich zuvor nie Musik mit Text geschrieben, dem wollte ich mich stellen. Saxophonistin Hanna Paulsberg, eine Klassenkameradin, empfahl mir als Sängerin Emilie Kongshavn.“ Die Texte wurden zum wichtigsten Element der Musik. „Der Prozess begann mit einem Ausflug in die Bibliothek, wo ich nach interessanten Gedichtsammlungen und Anthologien suchte. Ich war auf der Suche nach unterschiedlichen und anspruchsvollen Gedichtsformen und das kompositorische Ringen mit diesen dauerte rund ein Jahr.“, erinnert sich Sundland.
Die übergreifende musikalische Idee, sagt Sundland, war Musik zu schreiben, welche kommunikativ ist und das Potential des Ensembles herausstellt. „Die Musik wuchs nach und nach als eine Synthese meiner musikalischen Einflüsse der letzten 10-12 Jahre. Viele der Ideen kommen aus den speziellen orchestralen Möglichkeiten, die „Elevenette“ bietet. Es war mir wichtig, eine sehr kommunikative Musik zu schaffen. Ich erlaubte mir so viele Dogmen und Mechanismen zu benutzen wie ich wollte, solange das Ergebnis nach Musik klang und nicht nach Mechanik. Ich wollte Musik schaffen, die eine sinnvolle Erfahrung mit sich bringt ohne kompositorischer Unterricht zu sein.“ Das erste Stück des Albums ist „Pentatina for Five Vowels“ und basiert auf dem gleichnamigen Gedicht von Campbell McGrath. Das Stück besteht aus zwei Teilen, von denen der erste „Words“ eine Darstellung der Worte ist, die sich im gesamten Gedicht wiederholen und begleitet werden von wellenförmigen Bewegungen des gesamten Ensembles. Martin Myhre Olsen (Alt-Saxophon) und Hendrik Munkeby Nørstebø (Posaune) sind hier die Solisten. Der zweite Teil „Poem“ präsentiert das Gedicht in seiner Gesamtheit und stellt alle Duos in „Elevenette“ vor. Im Finale werden alle Instrumente über Instrumentengruppen zusammengeführt und die Worte aus dem ersten Abschnitt in einem neuen Kontext wiederholt.
„Catechnism of the Sea“ von Christopher Buckley setzt den Textrahmen für das nächste Stück. Die post-minimalistische Komposition wird durch die Typografie dieses Gedichtes, mit jedem Satz aus zwei Linien bestehend, inspiriert, eine lange und eine kurze mit Zeilenumbrüchen trennend zu natürlichen Satzstrukturen. Diese Elemente durchdringen das Stück, aus dem wiederkehrenden Vibraphon Ostinato in die Gesamtform des Stückes. Der Solist bei diesem Stück ist Sundland selbst am E-Bass.
Der bekannte Beat-Poet Allen Ginsberg steckt hinter dem Text zu „A Western Ballad“. Das Gedicht stammt aus der früheren Schaffenszeit Ginsbergs und hat einen traditionelleren Stil als seine späteren Gedichte. Die Musik schließt sich der romantischen Stimmung des Gedichtes an mit einer unkonventionellen Form eines Höhepunkts im ersten Drittel der Komposition, zu dem Hanna Paulsbergs ein lyrischem Solo spielt. Später werden weitere perkussive Elemente eingeführt, welche das Solo von Sundland schattieren.
Mit einer kollektiven Improvisation beginnt die nächste Komposition, das gesamte Ensemble schafft einen dichten Nebel für den Textinhalt. Theodore Roethkes „Cuttings“ and „Cuttings(later)“ sind die verwendeten Gedichte hier. Martin Myhre Olsen ist hier erneut am Alt-Saxophon zu hören. Das Album endet mit dem kurzen Instrumentalstück „Subtonevals“. Die Komposition ist sehr klassisch aufgebaut, wobei sich das ganze Ensemble am Peak knapp über der Hälfte sammelt, bevor die Musiker langsam absteigen zu einer weichen Abrundung des Debüt-Albums von Dan Peter Sundland.
- Pentatina for five vowels / I - Words
- II - Poem
- Catechism of the sea
- A western ballad
- Cuttings & cuttings
- Subtonevals
Einen Kommentar schreiben