ERIK TRUFFAZ zählt zweifellos zu den umtriebigsten Jazzmusikern unserer Zeit. Seit seinem Blue-Note-Debüt aus dem Jahr 1997 hat der in der Schweiz geborene Franzose auf mehr als zehn höchst abwechslungsreichen Alben demonstriert, zu welch abenteuerlichen Grenzüberschreitungen er mit seinem Jazztrompetenspiel in der Lage ist. Dass dieser kosmopolitische Jazzer bei seinen Reisen und Tourneen durch die Welt immer wieder ungewöhnliche Begegnungen mit Musikern aus ganz anderen Bereichen sucht, zeigte sich besonders beeindruckend auf seinem letzten Werk, dem Dreifachalbum "Rendez-vous".
Im Gegensatz zu diesem höchst experimentellen Unterfangen ist das neue Album "In Between" eher eine Rückbesinnung auf alte Stärken - und das in mehrfacher Hinsicht. Die Aufnahmen entstanden nicht nur mit jenem altbewährten Quartett, mit dem TRUFFAZ auch seine frühen Meisterwerke wie "Out Of A Dream" (1997) und "The Dawn" (1998) sowie "The Walk Of The Giant Turtle" (2003) einspielte, sie strahlen auch mitunter diese stoische Ruhe und Gravität aus, die mit dazu beigetragen haben, dass der Trompeter in der Vergangenheit so oft mit Miles Davis verglichen wurde. Neben den beiden Gründungsmitgliedern Marcello Giuliani (Bass) und Marc Erbetta (Schlagzeug) ersetzt diesmal jedoch Benoît Corboz, der bis dato als Toningenieur für TRUFFAZ arbeitete, den langjährigen Keyboarder Patrick Muller.
Prägend für das Gesamtwerk von TRUFFAZ sind auch Kollaborationen mit Gastsängerinnen und -sängern, deren Stilrichtungen TRUFFAZ auf seinen jeweiligen Alben ins eigene Klangkonzept integrierte. Auf "In Between" ist die Schweizerin Sophie Hunger zu bewundern, eine stilistische Grenzgängerin zwischen Folk, Chanson und Jazz. Sie verleiht dem TRUFFAZ-Album mit ihren beiden superben Beiträgen "Let Me Go" und der Bob-Dylan-Coverversion "Dirge" (vom Album "Planet Waves") einen zauberhaften Pop-Appeal.
ERIK TRUFFAZ, der in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag feierte, zeigt sich mit dem atmosphärisch dichten "In Between" auf der Höhe seiner künstlerischen Schaffenskraft. ERIK TRUFFAZ ist fraglos einer der sinnlichsten Jazzmusiker und "In Between" eine seiner entsprechend schönsten Klangoasen. (bluenote. de)
- The Secret Of The Dead Sea
- Let Me Go ! (Feat. Sophie Hunger)
- Mechanic Cosmetic
- Fujin
- Dirge (Feat. Sophie Hunger)
- In Between
- Lost In Bogota
- Balbec
- Bc One
- Les Gens Du Voyage
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Kommentar von Ethan Hawk |
Und diese CD ist auch fein... Sophie Hunger ist grandios. Und Erik Truffaz ist ein außergewöhlich gut arrangierender Composer und Player; da werde ich auch ein entsprechendes Review machen;-)