Fette Hupe - Modern Tradition: Live 2018

Fette Hupe - Modern Tradition: Live 2018

Fette Hupe
Modern Tradition: Live 2018

Erscheinungstermin: 28.02.2020
Label: Berthold Records, 2018

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Moderne Musik – aufgenommen in altem Gewand. Das ist der Ansatz, den die Bigband Fette Hupe auf ihrem neuen Album Modern Tradition verfolgt hat. „Wir wollten ein traditionelles Setup zum Einsatz bringen, so ähnlich, wie es Duke Ellington in den 1960er Jahren verwendet hat. Mit Hilfe eines analogen Mischpults zum Beispiel und speziellen Mikrofonen, um einen ‘älteren‘ Sound zu erzeugen. Die Stücke selbst sind modern – daher auch der Albumtitel Modern Tradition“, erklärt Jörn Marcussen-Wulff, der im Ensemble mehrere Ämter in Personalunion vereint – nicht nur als Dirigent, sondern auch als Komponist und Arrangeur vieler Stücke. Darüber hinaus ist er zusammen mit Schlagzeuger Timo Warnecke Leiter der Fetten Hupe.

Solche Liveaufnahmen nach der alten Methode sind eine enorme Herausforderung, zumal wenn es sich – wie in diesem Fall – um eine Premiere handelt. „Zum Glück hatten wir den exzellenten Tontechniker Oliver Bergner an unserer Seite, so dass es eine einmalige Erfahrung für uns alle wurde“, blickt Marcussen-Wulff auf die Aufnahmen zurück und ergänzt: „Da wir kaum Möglichkeiten hatten, im Nachgang Schnitte oder andere kosmetische Reparaturen vorzunehmen, mussten wir vor den Aufnahmen sehr genau und zielgerichtet proben. Das hat mir Spaß gemacht, mich als Bandleader aber auch vor Herausforderungen gestellt. Zum einen musste ich eine gute Energie für das Live-Konzert herstellen, auf der anderen Seite aber auch darauf achten, dass die Aufnahmen erfolgreich im Kasten landeten.“

Gegründet wurde die Fette Hupe im Jahr 2009 in Hannover von Marcussen-Wulff und Warnecke. Ziel der Bigband war es von Anfang an, mit ihrer Musik auch junge Zuhörer zu erreichen, die normalerweise wenig bis gar nicht mit Jazz in Berührung kommen. „Deshalb tragen wir auf der Bühne auch keine schnieken Anzüge, sondern tragen ganz normale Kleidung“, unterstreicht Marcussen-Wulff. Musikalisches Wohnzimmer der Fetten Hupe ist die „Faust Warenannahme“, die zum Kulturzentrum „Faust“ in Hannover gehört. Dort wurde auch Modern Tradition eingespielt.

Wenn die Bigband dort vor Publikum spielt, sind die Sets üblicherweise zweigeteilt. Während in der ersten Hälfte Bigband-Standards aus den 1950er und 1960er Jahren dominieren, gerät die zweite Hälfte meist deutlich experimenteller. „Dann stehen schon mal kompliziertere Stücke, z.B. aus dem Freejazz-Universum, auf der Setliste. Eine Mischung, die sich für uns bewährt hat. Denn die älteren Besucher, die wegen der ersten Hälfte kommen, bleiben dann oft auch noch für den zweiten Teil. Und die jüngeren Besucher, die vor allem neugierig auf die zweite Hälfte sind, hören sich vorher den ersten Teil an“, weiß Marcussen-Wulff. Die Folge: ein für Jazzverhältnisse ungewöhnlich gemischtes und offenes Publikum.

Diese gelungene Mischung aus alt und neu ist auch auf den Stücken des Albums zu hören. Die Kompositionen stammen überwiegend aus den Federn von Marcussen-Wulff und dem Pianisten Eike Wulfmeier, dem „Meister der Melodien und Harmonien“, wie ihn Dirigent Marcussen-Wulff beschreibt. „Eike ist ein großartiger Musiker. Kein typischer Arrangeur für Bigband-Stücke, denn er entscheidet und schreibt nach dem, was er hört und nicht nach dem, was vielleicht normalerweise richtig wäre. Das macht ihn und seine Arbeit so besonders, ich liebe die Art, wie er phrasiert“, sagt Marcussen-Wulff.

Text: Berthold Records

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