Hamilton de Holanda Quinteto - Casa De Bituca: The Music Of Milton Nascimento

Hamilton de Holanda Quinteto - Casa De Bituca: The Music Of Milton Nascimento

Hamilton de Holanda Quinteto
Casa De Bituca: The Music Of Milton Nascimento

Erscheinungstermin: 30.06.2017
Label: MPN, 2017

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Hamilton de Holanda, Mandoline
André Vasconcellos, akustik Bass
Gabriel Grossi, Mundharmonika
Marcio Bahia, Schlagzeug
Daniel Santiago, Gitarre

Ein Jahr nachdem er sich auf „Samba de Chico“ mit dem Werk der brasilianischen Legende Chico Buarque auseinandergesetzt hat, meldet sich Latin Grammy und Echo-Jazz-Preisträger Hamilton de Holanda mit einem neuen Album zurück, das wiederum einem Großmeister der Musica Popular Brasileira gewidmet ist: „Casa de Bituca“. Denn Bituca ist der in Brasilien jedermann geläufige Spitzname von niemand Geringerem als Milton Nascimento, weltweit gerühmter Sänger und Songschreiber der Extraklasse, der im Oktober 2017 seinen 75. Geburtstag begehen wird.

Milton Nascimento feierte seinen Durchbruch in Brasilien 1967 mit seinem namenlosen Debütalbum (später „Travessia“ benannt), das er mit dem Tamba Trio unter der Leitung von Luiz Eça aufnahm. Das Songwriting und Miltons einzigartiger Gesang eröffneten der Musikszene Brasiliens, die sich in einer Art Post-Bossa-Nova-Depression befand, eine ganz neue Welt – ähnlich wie zeitgleich die Tropicalisten um Caetano Veloso und Gilberto Gil. Die mitunter fast düstere Ernsthaftigkeit von Miltons Songs und die Dringlichkeit seines Gesangs spiegelten zudem das Lebensgefühl wider in einer Zeit, in der die Militärdiktatur zunehmend rigoroser und brutaler in das Leben der Brasilianer eingriff.

Die Einzigartigkeit von Miltons Stil machte sehr bald die zu jener nach neuen Ideen besonders hungrige Jazzszene Nordamerikas auf ihn aufmerksam: 1969 erschien das von Creed Taylor in den USA produzierte Album „Courage“, auf dem Stars wie Herbie Hancock und Hubert Laws Milton begleiten. 1974 lud ihn Wayne Shorter zu seinem Album „Native Dancer“ ein, es folgten Kollaborationen mit u.a. Paul Simon, Sarah Vaughan und Earth, Wind & Fire, aber auch lateinamerikanischen Superstars wie Mercedes Sosa und Leon Gieco. 1993 übernimmt er sogar den Gesangspart auf dem Song „Breath After Breath“ der britischen Popband Duran Duran. Auf seinem Album „Angelus“ (1994) sind u.a. Jazz-Größen wie Pat Metheny, Ron Carter und Herbie Hancock zu Gast, aber auch Popsänger wie James Taylor, Peter Gabriel und Jon Anderson. Bis zum heutigen Tag hat er gut 40 Alben veröffentlicht.

Hamilton de Holanda wurde 1976 in Rio de Janeiro geboren. Sein Instrument ist das Bandolim, eine 10-saitige Mandoline, die vor allem in der brasilianischen Choro-Musik prominent zum Einsatz kommt. Als Begleitmusiker wirkte er seit den 2000ern auf Alben von brasilianischen Stars wie Maria Bethania, Djavan oder Yamandu Costa mit, aber auch internationalen Größen wie Cesaria Evora, Stefano Bollani oder Richard Galliano. Sein erstes Album unter eigenem Namen veröffentlichte er 2002, etliche weitere folgten in den unterschiedlichsten Besetzungen (ganz allein, Duette oder größere Besetzungen).

Das Hamilton de Holanda Quinteto, bestehend aus Hamilton de Holanda (Bandolim), André Vasconcelos (Bass), Gabriel Grossi (Mundharmonika), Márcio Bahia (Schlagzeug) und Daniel Santiago (Gitarre), fand 2006 zusammen und veröffentlichte seitdem drei Alben: „Brasilianos“ (2006), „Brasilianos 2“ (2008) und „Brasilianos 3“ (2011). Im Juni 2016 traf man sich wieder mal im Studio, um das zehnjährige Bestehen zu feiern, Videos zu produzieren und neues Repertoire zu erarbeiten. Dabei entstand die Idee zu „Casa de Bituca“. Innerhalb von zwei Tagen wurden die Arrangements eingeprobt und aufgenommen, einige Monate später traf man sich mit Milton höchstpersönlich im Studio in Juiz da Fora (Minas Gerais), wo er seine Gesangsbeiträge zu „Bicho homem“ und „Guerra e paz I“ hinzufügte. Ein weiterer Gaststar auf „Casa de Bituca“ ist die legendäre Samba-Diva Alcione, die den Klassiker „Travessia“ mit einer höchst eindringlich-emotionalen Performance veredelt.

Die Repertoireauswahl von „Casa de Bituca“ legt einen Schwerpunkt auf Miltons frühe Phase, von den späten 1960-er- bis zu den mittleren 1980-er Jahren, nicht zuletzt auf die zwei „Clube da Esquina“-Alben von 1972 und 1978, auf denen Milton selbstbewusst seine Minas-Gerais-Szene um Musiker wie Lô Borges, Toninho Horta und Beto Guedes präsentierte. Hinzu kommen zwei Eigenkompositionen von Hamilton: Das bereits erwähnte Instrumental „Guerra e paz I“, sowie der Song „Mar da Indiferença“, geschrieben gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Marcos Portinari, in dem wir Hamilton zum ersten Mal in seiner Karriere als Sänger hören. Anstoß zu dem Song gab jenes mittlerweile weltberühmte traurige Foto von einem auf der Flucht im Mittelmeer ertrunkenen syrischen Kind, das 2015 um die Welt ging. Mit seiner tiefen Melancholie schließt es den Bogen zu den legendären Aufnahmen des jungen Bituca.

Die Aufnahmen wurden zudem als Videos mitgeschnitten, die als DVD beiliegen.

CD

  1. Bicho Homem
  2. Bola de Meia, Bola de Gude
  3. Clube da Esquina no 2
  4. Maria Três Filhos
  5. Mar da Indiferença
  6. Ponta de Areia
  7. Saudades dos Aviões da Panair
  8. Canção da América
  9. Vera Cruz
  10. Travessia
  11. Guerra e Paz I

DVD

  1. Bicho Homem
  2. Bola de Meia, Bola de Gude
  3. Clube da Esquina no 2
  4. Maria Três Filhos
  5. Mar da Indiferença
  6. Ponta de Areia
  7. Saudades dos Aviões da Panair
  8. Canção da América
  9. Vera Cruz
  10. Travessia
  11. Guerra e Paz I

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