Jarrod Lawson - Be The Change

Jarrod Lawson
Be The Change
Erscheinungstermin: 30.10.2020
Label: Dome Records, 2020
Jarrod Lawson - vocals, keys, piano, text, comp.
Sammy Figueroa - Congas & Percussion
Christopher Friesen - Bass
Cory Limuaco – Drums
Trent Baarspul - Guitar
Jarrod Lawson hat die Kraft der Musik für sich entdeckt, behutsam gepflegt und wachsen lassen. Jetzt ist es an der Zeit, dass er sie als einer der beeindruckendsten Soul-Sänger der Gegenwart an die Welt weitergibt.
Am Anfang und als Titel ein Statement mit klarer Botschaft: „Be The Change“. Die Zeit ist vorbei, wo man als Künstler die Zügel den anderen überlassen darf. Amerikas Taumel der Identitäten polarisiert und es sieht düster für Künstler und Klardenkende aus, die sich nicht dem Mainstream der Mächtigen anschließen wollen. Will man als Musiker zu solchen Entwicklungen Stellung beziehen, ist die eigene Kunst eine probate Möglichkeit, eine Stimme der Bewusstheit und Stärke zu entwickeln. „Wir alle haben gottgegebene Talente“, meint Jarrod Lawson, „und wir sollten uns klar darüber sein, dass sie uns mit auf den Weg gegeben wurden, um damit eine Welt zu bauen, die sich der Selbstüberheblichkeit entgegenstellt“. Ernste Wort eines Künstlers, der durch seine energetischen und emotional verdichteten Lieder die Menschen bei der Seele packt.
Jarrod Lawson stammt aus Kalifornien und aus musikalischem Elternhaus. Sein Vater hatte ein Aufnahmestudio in Redwood City und der Junge war es gewohnt, dass Musiker sich die Klinke in die Hand gaben. Er selbst lernte Klavier, Schlagzeug, sang in College-Zeiten im Schulchor und sammelte erste Erfahrungen in Jazzbands. Lawson interessierte sich aber nicht nur für Songs und Harmonien, sondern auch für Bildende Kunst. „Es ist schon ironisch“, meint er, „dass jemand, der so viel Freude daran hat, Klavier zu spielen, sich eine so ermüdende Alternative dazu sucht, indem er als Künstler mit Steinen arbeitet. Ich liebe diese Arbeit immer noch und empfinde sie als ebenso erfüllend, wie alles, was ich mache. Am besten habe ich immer in den Nächten nach langen Tagen mit harter körperlicher Arbeit geschlafen. Aber die Musik war von Anfang an meine größte Leidenschaft hinter allem und ich habe nun endlich zu einem Punkt gefunden, an dem ich komponieren und rund um die Uhr singen und spielen kann“.
Für den 44jährigen, der nach einem Zwischenstopp in Oregon inzwischen in Portland lebt, führte das zu persönlichen Highlights, die ihn in seiner Entwicklung prägten, auch wenn sie sonst nur Eingeweihten mitzuerleben vergönnt waren. Als Verehrer von Soul-Helden wie Stevie Wonder oder Donny Hathaway wurde er zum Beispiel von ersterem eingeladen, auf dessen Geburtstagsparty zu singen, ein beiläufiger Ritterschlag, der ihn darin bestärkte, seinen ausdrucksstark phrasierenden Gesangsstil weiterzuentwickeln. Noch mehr Lob gab es, als er sich 2014 mit seinem selbstbetitelten Debüt „Jarrod Lawson“ (Dome) an die Öffentlichkeit wagte und nicht nur von Fachmedien bejubelt wurde, sondern sich auch der Szene-Doge der BBC Gilles Peterson als Fan des Newcomers zu erkennen gab. Insofern stehen die Chancen gut, dass sich mit dem zweiten Album „Be The Change“ (Dome) nun noch einmal einiges verändert.
Denn zum einen gehören neben Bassisten wie Christopher Friesen und Damian Erskine, Schlagzeugern wie Cory Limuaco und Reinhardt Melz auch illustre Gäste wie Percussion-Altmeister Sammy Figueroa, zahlreiche Bläser und die bei einem Song sekundierenden R&B-Stars von Moonchild zum entspannt grooven Studioteam. Sie sorgen dafür, dass der Sound des Albums fest im Deep Soul der Siebziger wurzelt und auf betörende Art präsent und authentisch wirkt. Außerdem hat Lawson seine typischen Stil-Merkmale von den dicht arrangierten Vokal-Flächen bis hin zu flirrenden fließenden Ornamentierungen souverän verfeinert. Vor allem aber hat er seine fest in der eigenen Spiritualität verankerte Credibility nicht nur im Titel, sondern auch in Liedern wie „Embrace What We Are“ umgesetzt, das den Blick auf Frieden, Menschlichkeit, Gerechtigkeit richtet. „Ich will eine hoffnungsvolle Botschaft vermitteln, “ erklärt Jarrow Lawson weiter, „eine Idee, die uns Menschen in der Verantwortung zusammenführt, unseren Kindern eine bessere, bewusstere und empathischere Welt übergeben zu können als unsere eigene“. Guter, tief empfundener Soul kann durchaus einen Weg in diese Richtung weisen.
- Be the change
- I'll be your radio
- Battlefield
- Love isn't always enough
- Universal chord
- Why don't you call me baby anymore
- Evalee
- Connected
- Embrace what we are
- Soul symphony
- How long
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