Magnus Öström - Searching For Jupiter

Magnus Öström
Searching For Jupiter
Erscheinungstermin: 30.08.2013
Label: ACT, 2013
Besetzung:
Magnus Öström / drums, percussion, voice, additional keys
Andreas Hourdakis / electric and acoustic guitars, banjo
Daniel Karlsson / grand piano and keyboards
Thobias Gabrielson / electric bass and bass synthesizer, keys, a.o.
Jupiter war für die Römer das oberste Prinzip, der Himmelsvater, der Lichtbringer. Ihn rief man an, wenn die Schicksalsgöttinnen unvermittelt ins Leben eingriffen. So wie beim schwedischen Schlagzeuger Magnus Öström, den vor fast fünf Jahren ein existentieller Schicksalsschlag ereilte – mit dem Unfalltod seines Freundes, des Pianisten Esbjörn Svensson. Seit ihrem neunten Lebensjahr hatten die beiden fast ununterbrochen zusammengespielt. Mit e.s.t., dem Esbjörn Svensson Trio, hatten sie von 1993 an die Jazzwelt revolutioniert und sich – einzigartig in der Szene – ausschließlich auf die Arbeit in der gemeinsam mit Bassist Dan Berglund gebildeten Band konzentriert.
Es dauerte zwei Jahre, bis Öström nach dem tragischen Ereignis zur Musik zurückfand und mit „Thread of Life“ sein erstes eigenes Album vorstellte. Eine von Melancholie umflorte Trauerarbeit, die mit dem Rückgriff auf Art-Rock- und Elektronik-Elementen und der stärkeren Orientierung an Sounds statt an Melodien einen eigenen Weg suchte. „Eine Jazzband, die mit Haut und Haaren im Rock badet“ hörte die Jazz thing auf diesem Album. Welches aber zugleich bewies, wie wichtig und stilbildend Öströms unverwechselbares Schlagzeugspiel – präzise wie ein Metronom, trotzdem fiebrig groovend und mit ungewöhnlichem Beseneinsatz – für e.s.t. war. So eindrucksvoll, dass Öström dafür 2012 der Echo Jazz als bester Schlagzeuger international verliehen wurde. Und das Rockmagazin eclipsed schwärmte: „Hier ist ein Musiker über sich hinaus gegangen, um in einer gewaltigen Apotheose über sich hinaus zu wachsen.“
Nun folgt die nächste Etappe, mit Öströms „Searching For Jupiter“. Der Verlust ist immer noch präsent, auf schweren, sehnsuchtsvollen oder düsteren Titeln wie „Mary Jane Doesn’t Live Here Anymore“ oder „Hour Of The Wolf“. Aber Öström ist entscheidende Schritte vorangekommen: Mit dem Gitarristen Andreas Hourdakis, dem Bassisten Thobias Gabrielson und – neu zum Vorgängeralbum – dem Pianisten Daniel Karlsson, der aus der Jazz-Fusion-Band Oddjob bekannt ist, hat er eine überzeugende, eingespielte Band. Konsequent wurde die stilistische Ausrichtung an Jazzrock und Progressive Rock ausgebaut – „The Moon (And The Air It Moves)“ etwa erinnert nicht nur im Titel an Pink Floyd. Und auch Optimismus ist wieder eingekehrt: Melodien dürfen wieder tragende Rollen spielen („Dancing At The Dutchtreat“) sogar Dur-gestimmte Fröhlichkeit dringt mitunter wieder durch („Happy And The Fall“), und mit „At The End Of Eternity“ endet das Album in einer hoffnungsvollen Hymne.
Magnus Öström ist dem Lichtbringer Jupiter schon ziemlich nahe.
- The moon (and the air it moves)
- Dancing at the dutchtreat
- Mary Jane doesn't klive here anymore
- Searching for Jupiter
- Hour of the wolf
- Through the sun
- Happy and the fall
- Jules and Jim's last voyage
- At the end of eternity
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