Makiko Hirabayashi - Weavers

Makiko Hirabayashi - Weavers

Makiko Hirabayashi
Weavers

Erscheinungstermin: 16.04.2021
Label: enja, 2021

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Makiko Hirabayashi - piano
Fredrik Lundin - tenor/soprano saxophones
Thommy Andersson - bass
Bjørn Heebøll - drums/percussion

Nach der maritimen Offenheit des Albums „Where the Sea Breaks“ von 2018 in der Trio-Besetzung mit Klavs Hovman am Bass und der legendären Schlagwerkerin Marilyn Mazur, legt die japanische Ausnahmepianistin Makiko Hirabayashi nun mit „Weavers“ eine Art erdgebundenes Lockdown-Album vor.

Makiko, die seit den 90ern in Dänemark beheimatet ist, hatte 2019 für ein Palästinensisches Jazzfest in Haifa zu einem neuen Trio gefunden. Mit Thommy Andersson am Bass und dem auch gerne mal auf Rock-Bühnen anzutreffenden Bjørn Heebøll an den Drums muss es, wie Makiko selbst schreibt, in einer höhlenartigen Spielstätte in Haifa ein paar denkwürdig schweißtreibende Sessions gegeben haben. Dann kam Anfang 2020 der erste pandemische Lockdown und mit ihm ein Neu-Denken der musikalischen Praxis. Duette mit dem Saxophonisten Fredrik Lundin reduzierten die Sozialkontakte um ein gutes Drittel.

Im Frühsommer ergab sich die Möglichkeit, beide Spielformen für die Aufnahmen zu „Weavers“ in der Abgeschiedenheit eines Studios im schwedischen Hinterland zu vereinen. Und da sich Makiko nicht nur als Pianistin, sondern mehr noch als Komponistin begreift, spürt man im „Gewebe“ der Eigenkompositionen die gestalterische Kraft einer Hand, die auch sehr sensibel auf äußere Bedingungen reagiert.

„Weavers“ ist ein atmosphärisch dichtes Album, das in der Introspektion und der internen Kommunikation immer auch seinen Drang nach Außen, einen Freiheitsdrang, mitformuliert. Weaver sind zoologisch auch eine Spinnengattung, und so werden hier im abgeschlossenen Raum Beziehungsnetze geknüpft, die, je dichter sie werden, sich umso mehr ins Weite bewegen.

Harmonisch alles sehr offen. Mitunter scheinen volksliedhafte Progressionen auf, die sich dann wieder in breiten Panoramen auflösen, als träten sie in den Bildhintergrund zurück. Emotionale Soundscapes. Minimalistische Repetitionen treten für Momente auf der Stelle, finden aber immer ihren Weg zurück in den Flow. Der „Worker‘s Song“ spielt mit dekonstruierter Marsch-Rhythmik; „Citybuzz“ kommt perkussiv mit PianoPräparationen und dem „Griff in den Kasten“ daher. Doch der Schlüssel-Song ist „Spring 2020“: Bis zur Hälfte ein intimes Zwiegespräch zwischen Kontrabass und Saxophon, weitet es sich – wiederum über den Kunstgriff einer ostinaten Repetition – zum beredten Quartett.

Und immer wieder wird visuell in Tönen gedacht: Nicht nur in der „Winter Landscape“ von Fredrik Lundin (neben „Vashkar“ von Carla Bley eine von zwei Kompositionen, die nicht von Makiko Hirabayashi stammen), sondern auch im hinreißenden „Crane Dance“, einem staksigen Stelzentanz mit gespreizten Flügeln, dem man sowohl die Erdgebundenheit wie auch den Drang in die Lüfte ansieht.

Text: Igloo Records

jazz-fun.de meint:
In dem eleganten Spiel sehen wir eine nie dagewesene Räumlichkeit und gleichzeitig Fantasie und technische Perfektion. Ein Album mit einem klaren Puls, mit musikalisch umrissenen Persönlichkeiten, kommunikativ, klangschön. Tolle Musik!

  1. Magnolia
  2. Spring 2020
  3. Flip
  4. Winter landscape in black & white
  5. Worker's song
  6. Citybuzz
  7. Embraceable night
  8. Crane dance
  9. Vashkar

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