Markus Harm - Foresight

Markus Harm - Foresight

Markus Harm
Foresight

Erscheinungstermin: 24.03.2023
Label: Double Moon Records, 2022

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Christoph Neuhaus - Guitar
Dominik Raab - Drums
Andrey Lobanov - Trumpet
Jens Loh - Bass
Markus Harm - Alto Saxophone

Die eigene Band zusammenzuhalten ist keine Kleinigkeit, dem Nürnberger Altsaxofonisten Markus Harm ist das nun seit zehn Jahren gelungen. Sein Quartett veröffentlicht mit „Foresight“ nun das dritte Album nach den Vorgängern „Dig It“ und „As It Is“. Ihren spezifischen Ensembleklang haben Harm und seine Mitstreiter Christoph Neuhaus an der Gitarre, Jens Loh am Bass und Dominik Raab am Schlagzeug konsequent weiter entwickelt. Neun neue Stücke hat Harm seinen Musikern auf den Leib geschrieben, vom fluffigen Opener „One Way Out“ über die wunderschöne Ballade „You“ - Harms Frau Alex gewidmet - bis zu „Iaen’s Mess“, in dem der Saxofonist sich mit dem französischen Komponisten Olivier Messiaen auseinandersetzt.

„Durch die Corona-Pandemie hatte ich mehr Zeit zu schreiben“, rekapituliert Harm die Entstehungsgeschichte der Platte. „Gerade, was das Messiaen-Stück anbelangt, war es gut, dass ich mehr Zeit hatte. Ich habe mich zum ersten Mal mit den Modi von Messiaen auseinander gesetzt und es braucht einfach Zeit, sich in die Farben und Klänge, die da drin stecken, reinzuhören. Das hat mich so fasziniert, dass ich schließlich ein Stück darüber schreiben wollte. Üben muss man das dann auch noch und die Band darauf einschwören.“

Das rasante „To McCoy“ - das einzige Stück, bei dem mit dem Trompeter Andrey Lobanov ein Gastmusiker zum Einsatz kommt - ist natürlich dem Pianisten McCoy Tyner, einem Giganten der Jazzgeschichte, gewidmet. „Das Stück ist unmittelbar nach dem Tod von McCoy Tyner entstanden“, erinnert sich Markus Harm. „Das hat mich ziemlich getroffen, denn das Quartett von John Coltrane, in dem er gespielt hat, habe ich natürlich viel gehört. Tyners Sound und wie er mit der rhythm section zusammen spielt, hat mich einfach extrem beeinflusst. Er ist einer der Größten, die je gelebt haben und ich dachte, dass ich so viel von ihm zu verarbeiten habe, dass ich ihm ein Stück widmen möchte. Als ich das Thema geschrieben hatte, habe ich eine Trompete gehört und da ich schon oft mit Andrey gespielt habe, war klar, dass er an Bord musste. Er kennt sich mit meinem Sound aus und weiß, wie ich klinge und umgekehrt ist es genauso.“
Der Ton von Markus Harm, den viele auch aus den großen Ensembles der Klarinettistin Rebecca Trescher und aus zahlreichen Big Bands kennen dürften, ist süffig und sinnlich und er verbindet sich vorzüglich mit der exzellenten Gitarrenarbeit von Christoph Neuhaus. „Christoph ist ein wahnsinnig versierter Gitarrist, der die unterschiedlichsten Stilistiken abdecken kann“, findet Harm. „Er begleitet sehr geschmackvoll und funktioniert als Gitarrist fast wie ein Bläser. Er spielt genau die Lines, die ich mir wünsche und die ich hören möchte und ist gleichzeitig der Aufgabe gewachsen, im Trio mit der rhythm section den richtigen Sound abzudecken. Alles, was er tut, passt zu dem, was ich machen möchte.“

Mit Jens Loh grundiert ein Bassist den Sound der Band, der schon mit Musikern wie Richie Beirach, Ack van Rooyen und Nils Petter Molvaer gespielt hat. „Jens habe ich schon als Teenager auf Jazzkonzerten gehört“, erinnert Harm sich. „Ich war von Anfang an fasziniert von der Sprache, die er am Bass hat. Wie er soliert, wie er groovt, wie er die Songs interpretiert, das berührt mich sehr.“

Dominik Raab schließlich ist ein Schlagzeuger, der eigentlich aus Fulda stammt, mittlerweile aber in der Kölner Szene zu Hause ist und schon in Formationen wie dem Sunday Night Orchestra und dem Subway Jazz Orchestra auf sich aufmerksam gemacht hat. „Er ist einer der Drummer, mit denen ich am meisten gespielt habe“, weiß Markus Harm zu berichten. „Dominik lässt mich nie hängen. Er spürt meinen Solo-Bogen und hört, was ich mache, geht mit und pusht es. Er ist aber auch jemand, der im Studio wahnsinnig gute Ideen hat, wenn es darum geht, einen Song noch einmal in eine andere Form zu bringen.“

Text: Double Moon Records

jazz-fun.de meint:
Musikalische Kommunikation, Ideenfluss, emotionaler Ausdruck, gemeinsamer Aufbau von Improvisationen sind die wichtigsten Aspekte dieses Albums. Die Musik von Markus Harm ist sehr atmosphärisch, die hervorragenden Kompositionen und Arrangements bestätigen, dass wir es mit einem weiteren sehr guten Album dieses interessanten Quartetts zu tun haben.

  1. One Way Out
  2. Summer of 67
  3. Iaen's Mess
  4. Foresight
  5. To McCoy
  6. You
  7. Funny Side Up
  8. Spinning Around
  9. Say it - Mean It!

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