Peter Protschka - Organic Universe

Peter Protschka - Organic Universe

Peter Protschka
Organic Universe

Erscheinungstermin: 23.09.2022
Label: Double Moon, 2022

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Peter Protschka - trumpet, flugelhorn
Johan Hörlen - alto/ soprano saxophone
Clemens Orth - organ
Silvio Morger - drums

Eine Band, die um einen Hammond-Organisten gruppiert ist, steht und fällt mit den Fähigkeiten dieses Musikers. Deshalb ist es ausschlaggebend, dass der Trompeter Peter Protschka auf seinem neuen Album „Organic Universe“ einen versierten Mann an der Hammond-B3 an seiner Seite hat.

„Clemens Orth ist ein vielseitiger Kollege, er ist Toningenieur, Singer/Songwriter und ein fantastischer Pianist und Organist“, findet Protschka. „Wir haben uns vor Jahren in Köln kennengelernt und seine Fähigkeiten auf der Hammond-B3 haben mich gleich fasziniert. Im mittlerweile geschlossenen Club „Stekken“ und in Clemens’ eigenem „Salon de Jazz“ haben wir zusammen gespielt und daraus ist diese Band entstanden.“

Der Klang einer Hammond-B3 ist eine Herausforderung für die beteiligten Musiker, denn der ist mächtig und hat fast die Klangvielfalt eines ganzen Orchesters. „Man muss ganz anders spielen als mit einem Bass, denn der Swing, der entsteht, ist ein ganz anderer“, erläutert Protschka. „Es ist alles ein bisschen luftiger und mehr in Watte gepackt. Die Klangvielfalt einer echten Hammond-B3 ist einfach großartig, natürlich verwandt mit der richtigen Orgel, aber mit Groove. Mit dem Soundkonzept muss man umgehen können. Clemens muss viel ausfüllen und Fundament liefern, gleichzeitig darf er den Sound aber auch nicht zuballern, denn sonst bleibt kein Raum für die anderen Instrumente.“

Mit dem schwedischen Saxofonisten Johan Hörlen, einem Mitglied der WDR Big Band, der aber auch schon Platten unter eigenem Namen eingespielt hat, ist ein zweiter Bläser an Bord, der für Kontraste im Klang sorgt und zupackende Soli beisteuert. Zusammengehalten wird die Band durch den Schweizer Schlagzeuger Silvio Morger, der seit Jahren in der deutschen Szene, etwa bei Hannah Köpf, Volker Engelberth oder Matthias Schriefl, wichtige Akzente setzt. „Wir wollten keinen traditionellen Orgel-Jazz spielen“, stellt Protschka klar. „Eine Platte, die mich inspiriert hat, ist ‚Unity‘ von Larry Young mit Joe Henderson, Woody Shaw und Elvin Jones. Wir haben eine moderne Besetzung, die nahezu ausschließlich eigene Kompositionen spielt. Es sollten eben nicht nur Groove-Tunes sein.“

Eröffnet wird das Album von Hörlens raffiniert köchelndem „Canoe“, Orth hat unter anderem den groovenden, aber dennoch ausgeruhten „Trip Bounce“ beigesteuert und von Protschka selbst stammt beispielsweise die um die Ecke gedachte Ballade „Early Autumn“. Nur ein Song aus fremder Feder hat sich auf „Organic Universe“ eingeschlichen, es ist der berühmte „One Finger Snap“ aus Herbie Hancocks legendärem Album „Empyrean Isles“. „Das Arrangement hat sich irgendwann in meinem Kopf abgezeichnet“, erinnert Protschka sich. „Diese Line am Anfang fiel mir eines Morgens ein, die dreht sich im Kreis, bis das Thema kommt. Clemens wollte auch gern über diesen Vamp improvisieren und auf den Song stand ich schon immer.“

Natürlich ist Protschka auch begeistert von den klassischen Orgel-Trios der sechziger und siebziger Jahre, aber für seine Band schwebte ihm etwas anderes vor. „Wir haben uns ganz bewusst für eine Besetzung ohne Gitarre entschieden, um einen Sound zu kreieren, den man nicht so häufig hört“, sagt der Trompeter. „Durch sein starkes Spiel hat Clemens diesen Sound ins Moderne übersetzt.“

Viele Songs auf „Organic Universe“ grooven höllisch, es ist aber definitiv kein Album, das in den sechziger Jahren hätte entstehen können - dafür sind die Songs zu komplex und differenziert und der Ensembleklang ist aktuell und zeitgenössisch. Und noch etwas ist Peter Protschka wichtig: „Es ist eine echte working band, die seit vielen Jahren zusammen spielt und wir kennen uns sehr gut“, sagt er. „Es ist einfach ein großer Vorteil, wenn man die Jungs einschätzen kann, mit denen man ins Studio geht.“

So wird „Organic Universe“ zu einem speziellen Hörvergnügen - oder um es mit dem Titel eines Protschka-Songs auszudrücken: „God moves in Mysterious Ways“.

Text: Double Moon

jazz-fun.de meint:
Melodische Themen bilden die Leinwand für ungehemmte Improvisationen, und die Musiker treten in einen stimmungsvollen Dialog miteinander. Die Melodien der Themen ermutigen mit einfachen Motiven, entwickeln sich langsam und natürlich, werden aber auch plötzlich dynamisch, fesselnd oder sogar dramatisch und werden ständig auf den Verlauf des Stücks abgestimmt.

  1. Canoe
  2. Trip bounce
  3. Among water lilies
  4. Early autumn
  5. One finger snap
  6. Chambres separees
  7. Mulder's mood
  8. God moves in mysterious ways
  9. Samsara

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