Das belgische Junk-Jazz-Trio schroothoop ("Schrottplatz") besteht aus den Multiinstrumentalisten Rik Staelens (Blas- und Streichinstrumente), Timo Vantyghem (Bass und Daumenklavier) und Margo Maex (Schlagzeug). Ihr neues Album "MACADAM" ist am 7. April bei Sdban Records erschienen, dem Zuhause vieler Hochburgen der lebendigen zeitgenössischen belgischen Jazz- und Groove-Szene.
Im Jahr 2020 trat schroothoop zum ersten Mal mit ihrem viel beachteten und mitreißenden Debütalbum Klein Gevaarlijk Afval (Kleiner Sondermüll) in Erscheinung. "Musik auf selbstgebauten Instrumenten mit einem überraschend guten Ergebnis" (De Standaard). "Schroothoop zeigt, dass materielle Einschränkungen befreiend sein können und dass die Quelle neuer Klänge manchmal einfach alter Schrott ist" (Written in music). "Wir versichern, dass dieser Schrott Gold wert ist!" (Le Grigri).
Auf ihrem zweiten Album, das am 7. April erschienen ist, erkunden schroothoop die unermesslichen Klänge ausrangierter Gegenstände, die sie auf den Makadamstraßen Brüssels finden. Holzkisten werden zu Gitarren und Leiern. Aus Schrott werden Daumenklavier, Cimbalom oder Perkussionsglocken. Ihre fesselnde Sammlung semi-improvisierter Songs ist das Ergebnis mehrerer fruchtbarer Residenzen und Live-Auftritte, bei denen Margo Maex, Rik Staelens und Timo Vantyghem die Möglichkeiten und einzigartigen Klangfarben ihrer selbstgebauten Instrumente ausloten.
Das Junk-Jazz-Trio lässt sich von traditionellen afrokubanischen und nordafrikanischen Rhythmen, New Orleans Second-Line-Grooves und arabischen Hijaz-Skalen inspirieren. Auf Macadam erkundet die Band auch die Gefilde der elektronischen Musik und scheut sich nicht, Drum and Bass, Dub-Riddims und Ambient-Soundscapes mit tonhöhenverschiebenden Delays oder hauchdünnem Hall zu kombinieren. Das Album ist eine faszinierende Reise durch die vielfältigste Hauptstadt Europas, gemixt und remixed von keinem Geringeren als dem Soundmagier Dijf Sanders.
Das Trio lernte sich ursprünglich in der Brüsseler Straßenorchesterszene kennen. Eines Nachts jammten sie auf Mülltonnen, Eimern und anderen illegal entsorgten Materialien. Kurz darauf begannen sie, ihre eigenen DIY-Instrumente aus Straßenabfällen zu bauen. Flöten aus PVC-Rohren, ein Schlagzeug aus Schrott, Daumenklaviere aus alten Küchenmessern, eine Geige aus Blechdosen, abgenutzte Trennscheiben als Gongs und ein Bass aus einem Waschzuber. Mit ihrer eigenen Art von "Junk Jazz" geben Schroothoop dem Schrott buchstäblich ein zweites Leben, indem sie eine ganze Reihe von verlorenen und gefundenen Gegenständen musikalisch verewigen. Die Band aus Brüssel verbindet mühelos Jazz, nordafrikanische Musik und afrokubanische Rhythmen zu einer tanzbaren und hypnotischen Reise durch den Schmelztiegel der Stadt.
jazz-fun.de meint:
Die Metamorphosen der Instrumente sind so weit fortgeschritten, dass es schwer zu erraten ist, wer was wie spielt. Diesen drei Ausnahmemusikern ist es gelungen, ihren eigenen Stil zu kreieren und ihn über musikalische, instrumentale und ideologische Grenzen hinweg zu finden. Sie spielen mit großer Aufmerksamkeit für jeden einzelnen Ton, achten sehr auf die Artikulation und beschränken sich keineswegs auf eine einzige Technik. Die Stärke dieser Musik liegt jedoch nicht in der Technik, sondern in ihrer besonderen Sensibilität und Musikalität, in ihrer Fähigkeit, einzigartige und originelle Phrasen mit einer atemberaubenden musikalischen Bildsprache zu bilden.
- Cheval Orange
- Blikschade
- Perte Totale
- Macadam
- Plastic Roses
- Tanz der Quallen
- Cascaraï
- Krentenbaard
- Onderhuids
- Broeihaard
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