Tele-Port - Please Disperse

Tele-Port
Please Disperse
Erscheinungstermin: 26.05.2023
Label: Double Moon Records, 2022
Zhenya Strigalev - saxophone
Jérôme Klein - fender rhodes & synths
Pol Belardi - electric bass
Jeff Herr - drums
Teleportation ist wohl eine der faszinierendsten Fähigkeiten, zu der die Crew vom Raumschiff Enterprise - oder „Star Trek“, wie die Jüngeren sagen - in der Lage war: Mr. Spock, Captain Kirk und „Pille“ McCoy konnten ihre Körper in Moleküle auflösen und auf anderen Planeten wieder zusammen setzen lassen. Das können die vier Jungs von Tele-Port zwar nicht, aber immerhin nehmen sie ihre Hörer auf ihrem zweiten Album „Please Disperse“ an Orte mit, an denen nie zuvor ein Mensch gewesen ist. Das liegt am gewinnenden Sound, den Schlagzeuger Jeff Herr, Saxofonist Zhenya Strigalev, Bassist Pol Belardi und Keyboarder Jérôme Klein zusammen rühren: Rasante Fusion-Power gemischt mit hypnotischem Minimalismus, freier Improvisation und feinen Groove-Monstern - ein wirklich aufregender und einzigartiger Stilmix.
„Please Disperse“ wurde im September letzten Jahres im luxemburgischen Dudelange aufgenommen, denn Belardi, Herr und Klein stammen aus Luxemburg, der Londoner Saxofonist Zhenya Strigalev macht Tele-Port komplett. Aber die Herkunft der Beteiligten ist eigentlich völlig wurscht, denn Tele-Port sind sowohl von europäischen Traditionen als auch von amerikanischem Jazz und östlichen Einflüssen inspiriert. „Zhenyas Saxofonstil ist schon sehr fordernd, er hat einen ganz individuellen Sound mit einer großen Bandbreite“, erzählt Schlagzeuger Jeff Herr. „Er ist ein sehr verrückter Typ und dementsprechend spielt er auch. Jérôme bereichert die Musik mit genau den richtigen Soundeffekten - er weiß immer sofort, welchen Knopf er drücken muss. Und Pol ist ein versierter E-Bassist, der auch schon als Multiinstrumentalist in Erscheinung getreten ist. Daher hat er auch ein Verständnis für mich als Schlagzeuger. Sowohl Pol als auch Jérôme spielen außerdem Schlagzeug, sodass wir eigentlich drei Drummer in der Band haben.“ Zhenya Strigalev ist so etwas wie das Auge des Hurrikans in der Band, kennengelernt haben die vier sich über Herrs Manager Patrice Hourbette, der dem russischen Musiker in London, wo Strigalev seit zwei Jahrzehnten lebt, über den Weg gelaufen ist. „Unser Manager hat uns mit Zhenya bekannt gemacht und es hat sofort gefunkt“, erinnert Jeff Herr sich noch gut. „Wir sind eine Band aus Co-Leadern, die auch fast alle komponieren. Deshalb wollten wir einen richtigen Bandnamen, Tele-Port war eine Idee von Zhenya. Wir wollen unsere Zuhörer an einen anderen Ort und in eine andere Stimmung versetzen, deshalb gefiel uns die Metapher im Bandnamen gut.“
Das namenlose Debüt-Album von Tele-Port ist Anfang 2020 ebenfalls bei Double Moon erschienen und die Band ist von Anfang an viel unterwegs gewesen. „Wir hatten das große Glück, dass wir auch in Lockdown-Zeiten Konzerte in Frankreich und Deutschland geben konnten“, zeigt sich Jeff Herr dankbar. „Sobald irgendwo die Bestimmungen ein wenig gelockert wurden, waren wir am Start. Unser zweites Album ist dann sehr schnell entstanden, weil wir genau wussten, was wir wollten.“
Sowohl Zhenya Strigalev als auch Pol Belardi und Jeff Herr haben jeweils drei Songs für „Please Disperse“ beigesteuert, Jérôme Klein war kurz vor den Aufnahmen noch mit seiner eigenen Band beschäftigt, für die er die Musik schreibt, sonst wäre auch von ihm das ein oder andere Stück auf der neuen Tele-Port-CD gelandet.
„Im Kulturzentrum Opderschmelz haben wir dann ein paar Tage geprobt und ausgecheckt, wohin die musikalische Reise gehen soll“, erzählt Jeff Herr. „Über die Musik mussten wir gar nicht diskutieren, die hat sich einfach so ergeben. Wir waren uns schnell darüber einig, was wir machen wollen - nämlich eine groove-orientierte und moderne Musik, einen ausdrucksstarken und energetischen Jazz.“
Also begeben wir uns in die Teleportationsröhren und rufen beherzt „Beam me up, Scotty!“ Die Reise kann losgehen.
jazz-fun.de meint:
"Please Disperse" lässt keine Langeweile aufkommen und fällt nicht in die Kategorie "Hintergrundmusik". Man muss ihm Aufmerksamkeit und Zeit schenken, aber es lohnt sich. Die Klänge des Albums belohnen uns für jeden Moment, den wir damit verbringen.
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