Transorient Orchestra - Zip Zip

Transorient Orchestra - Zip Zip

Transorient Orchestra
Zip Zip

Erscheinungstermin: 28.05.2021
Label: Double Moon Records, 2021

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Andreas Heuser - guitar
Antje Vetter - violin
Kioomars Musayyebi - santur
Sahbi Amara - oud
Jens Pollheide - bass
Ammar Alia - nay
Nikola Seegers - soprano saxophone
Yavuz Duman - flugelhorn
Ina Möllerherm - trombone
Fethi Ak - darbuka
Benny Mokros, Bernhard Spiess - drums

Das Transorient Orchestra steht seit Jahren für eine Verschmelzung der musikalischen Kulturen, wie sie wohl nur im Ruhrgebiet entstehen konnte. Zwölf Musiker aus Deutschland, der Türkei, dem Iran, Tunesien und Syrien haben sich zusammengetan, um eine schillernde Mischung aus Melodien und Rhythmen des Orients mit westlicher Harmonik und jazziger Improvisation zu kreieren. Damit ist das Ensemble seit seiner Gründung auf ein reges Publikumsinteresse gestoßen und hat 2017 den WDR Jazzpreis in der Kategorie Musikkulturen bekommen.

Damals befand die Jury: „Das Transorient Orchestra ist nicht seit Jahren einfach nur eine größere, multikulturelle Band, die raffinierte Improvisation und prägnante Komposition, westlichen Rock und Jazz mit östlichen Ryhthmen, arabischen Melodien, persischen Klangfarben auf einen Nenner bringt, und das mit großer Wucht und Klasse. Es ist eine Band, die ihre musikalische Verschmelzungsarbeit jenseits aller Reinheitsgebote sehr offensiv als die naturwüchsige Musik der höchst urbanen und seit jeher von Migrationsbewegungen und der Begegnung von Fremden geprägten Region begreift, in der sie zu Hause ist.“

Dieses vollmundige Lob trifft auch auf das neue Album „Zip Zip“ zu, das in unvergleichlicher Vielfalt die Musik des Ensembles in neun neuen Songs präsentiert.

Eröffnet wird das Album vom Titelstück des Bandleaders und Gitarristen Andreas Heuser. „Zip Zip“ verbindet eine einfache, fast schon kinderliedhafte Melodie mit einem 7/8-Takt, der typisch für die Schwarzmeerregion ist, vor allem von den Perkussionisten des Transorient Orchestra aber mit einem süffigen Latin-Feeling interpretiert wird.

„Nihavend Longa“ stammt aus der osmanischen Zeit Ende des 19. Jahrhunderts und ist in der Türkei sehr bekannt. „Unsere Bläsersätze unterstützen das Thema und geben ihm gleichzeitig eine andere Farbe“, sagt Heuser zum Arrangement. „Gol E Saye Chaman“ ist ein persisches Stück, das von Santur-Spieler Kioomars Musayyebi um ein Intro und zahlreiche Solo-Spots erweitert wurde.

Das Liebeslied „Ben Seni Sevdugumi“ stammt ebenfalls aus der Schwarzmeerregion und stellt unter anderem das weibliche Viertel der Band vor: Saxofonistin Nikola Seegers, Posaunistin Ina Möllerherm und Geigerin Antje Vetter. „Kasap Havasi“ basiert auf einer türkischen Melodie und wird vom Transorient Orchestra auch dazu genutzt, die gesamte Band vorzustellen, denn jeder der Musiker hat die Gelegenheit für ein kurzes Solo.

„Daskale“ ist ein von der Musik des Balkan inspiriertes Stück, das Bassist Jens Pollheide geschrieben hat. Die rhythmische Komplexität kommt so leichtfüßig und selbstverständlich daher, dass man schon genau hinhören muss, um sie festzunageln. „Allah Yikoun Fiounak“ ist eine Art tunesischer Reisesegen, der aus der Feder des Oud-Spielers und Sängers Sahbi Amara stammt.

„Von dieser CD ist das sicher unser tanzbarstes Stück“, findet Andreas Heuser, vor allem aber zeigt es die Qualitäten von Amara, der nicht nur ein gemütvolles Intro auf der Oud spielt, sondern dessen Gesang von selten gehörter Intensität ist. Das ruhige und fast schon psychedelisch angehauchte „Leander“ hat wiederum Andreas Heuser geschrieben, der sich besonders über die perkussiv vielschichtige Gestaltung des Transorient Ensembles freut.

Das Album endet mit „Tahtaci Sema“, einem aus der Sufi-Tradition stammenden Stück, das normalerweise den Tanz der Derwische begleitet. „Mir war wichtig, dass der 9/8-Takt, in dem das Stück steht, ein wenig in der Schwebe bleibt“, erzählt Arrangeur Andreas Heuser.

Nahezu grenzenlos und undogmatisch ist die Musik des Transorient Orchestra, von spiritueller Kraft, ohne kitschig zu sein, und von rhythmischer Komplexität und Kraft beseelt, ohne lehrbuchhaft virtuos daherzukommen. Das Ensemble verbindet die intellektuelle Lust an der Improvisation des Jazz mit einer sinnlichen Musizierhaltung, die nicht nur Eingeweihte beeindrucken will. Damit wird „Zip Zip“ dem Transorient Orchestra garantiert eine Menge neue Freunde einbringen.

Text: Double Moon Records

jazz-fun.de meint:
Wir haben es hier mit einer aufregenden Welle unvorhersehbarer musikalischer Strömungen zu tun, die uns auf überraschende Weise an ferne Orte und in ferne Landschaften entführen. Eine faszinierende Reise!

  1. Zip zip
  2. Nihavend longa
  3. Gol e saye chaman
  4. Ben seni sevdugumi
  5. Kasap havasi
  6. Daskale
  7. Allah yikoun fiounak
  8. Leander
  9. Tahtaci sema

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