Trondheim Jazz Orchestra & Ole Morten Vagan - Happy Endlings

Trondheim Jazz Orchestra & Ole Morten Vagan
Happy Endlings
Erscheinungstermin: 05.10.2018
Label: Odin Records, 2018
Ole Morten Vågan - Kontrabass, Kompositionen
Sofia Jernberg - Gesang
Ola Kvernberg - Geige
Eivind Lønning - Trompete
Øyvind Braekke - Posaune
Fredrik Ljungkvist - Tenorsaxophon, Klarinette
Eirik Hegdal - Saxophon, Klarinette
Espen Reinertsen - Tenorsaxophon, Bassklarinette
Øyvind Engen - Cello
Ståle Storløkken - Hammondorgel / Effekte
Oscar Grønberg - Piano
Gard Nilssen - Schlagzeug, Links
Håkon Mjåset Johansen - Schlagzeug, Rechts
Das 20. Album, und das kurz vorm 20-jährigen Jubilläum! Das legendäre, sich aus einem schier unerschöpflich erscheinenden Pool von wahnwitzig talentierten akademischen MusikerInnen speisende Wunderorchester unter Leitung des renommierten norwegischen Bassisten OLE MORTEN VÅGAN (MOTIF).
Auf dem Trondheim Jazz Festival (2014) gab es die erste Aufführung des gemeinsamen Projektes, das 2016 auch auf der Jazzahead gastierte. VÅGAN, der das Material nicht nur komponierte, produzierte das nun fertiggstellte Album gemeinsam mit MARTIN TAXT von MNJ RECORDS. Schon auf drei früheren Alben des TRONDHEIM JAZZ ORCHERSTRA war er Gast gewesen. Gewissermaßen entwickelt VÅGAN die Grundmotive seiner Stammformation MOTIF mit dem T.J.O. fort - im stark vergrößerten Leinwandformat - wobei hier die apokalyptischen Bilder des englischen Romantikers JOHN MARTIN Pate gestanden haben könnten. Der spielerische Albumtitel nimmt sowohl bezug auf das „glückliche Ende“ wie auch den „Endling“, letzten Überlebenden einer Familienlinie.
Das absurde Motiv einer Menschheit, die sehenden Auges auf die Katastrophen zuschlingert, und doch immer noch zu warten scheint, dass ein paar Erwachsene kommen und die Probleme regeln, hat VÅGAN tief verinnerlicht. Was nicht heißt, dass die fast 72 Minuten Musik einer apokalyptische Kakophonie gleichen. Ohne Vorkentnisse der Thematik und des ästhetischen Konzeptes lassen sich in diesem Füllhorn der final befreiten Harmonien, Metrik und Rhythmen zahlreiche Referenzen entdecken, sei es ZAPPA oder JOHN COLTRANEs „Africa / Brass“, wie auch die dramatischeren Parts eines LEONARD BERNSTEIN oder Nuancen von TODD MATSHIKIZAs südafrikanischer Jazzoper „King Kong“ (1959).
Fragt man VÅGAN, verweist er eher auf den 60er Freedom Jazz, GYÖRGY LIGETI, THE ART ENSEMBLE OF CHICAGO oder den traditionellen Flüstergesang im zentralafrikanischen Burundi. Am Ende steht ein zutiefst betörendes und auch verstörendes Jazz-Meisterwerk, das ganz in der Tradition der jüngeren Werke von KAMASI WASHINGTON oder BINKER & MOSES gerade ein Publikum anspricht, welches das final ausgereizte Langspielformat noch - oder wieder -goutiert.
- Vilken Lat Ska Vi Inte Spela Nu
- The Sussex Pub In Essex (Or The Essex Pub In Sussex)
- Me Tar Sand, You Jane
- Far Ago And Long Away
- Disco Dreams
- Un-Merry-Go-Round
- The Barrage Jam
- Slob Rock
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