Vitalii Kyianytsia Trio - Last Day Of Spring

Vitalii Kyianytsia Trio - Last Day Of Spring

Vitalii Kyianytsia Trio
Last Day Of Spring

Erscheinungstermin: 25.03.2022
Label: Double Moon, 2022

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Mathias Ruppnig - Drums
Johannes Fink - Double bass
Vitalii Kyianytsia - Piano

Mit einem nahezu perfekten Anschlag weiß der ukrainische Pianist Vitalii Kyianytsia auf seinem Debüt-Album „Last Day of Spring“ zu überzeugen. Mit sieben eigenen Kompositionen stellt der Pianist den Löwenanteil des Repertoires, Schlagzeuger Mathias Ruppnig hat das rasante „Stranger Than Fiction“ beigesteuert und von Bassist Johannes Fink stammt die Nummer mit dem geheimnisvollen Titel „S.O.M. & D.I.D.“.

Vitalii Kyianytsia stammt aus Kiew und hat das Klavier von der Pike auf gelernt. „Ich habe mit sechs Jahren angefangen, Klavier zu spielen und dann eine klassische Ausbildung durchlaufen“, erzählt er. „Mit siebzehn Jahren begann ich mich für Jazz zu interessieren, am Anfang gefielen mir besonders Oscar Peterson, Bill Evans und Duke Ellington, später auch Chick Corea und Herbie Hancock. In Kiew habe ich dann Jazz studiert, später aber auch klassische Komposition. Diese Erfahrung war mir wichtig, meinen Abschluss habe ich mit einem Klavierkonzert mit Orchester gemacht.“

Der Weg zum Jazzpianisten war dennoch lang, zunächst hat Kyianytsia nach seinem Abschluss Erfahrungen im Bereich der Neuen Musik gesammelt. „2017 erhielt ich eine Einladung vom Ensemble Modern aus Frankfurt, dort habe ich ein Jahr lang gespielt und dann noch ein Jahr in Stuttgart Neue Musik studiert“, schildert er seinen Weg nach Deutschland. Heute lebt Kyianytsia in Berlin. „Nach Berlin bin ich auch wegen der Neuen Musik gegangen, das Ensemble LUX:NM hat mich eingeladen, aber so langsam hat sich mein Interesse für Jazz wieder in den Vordergrund geschoben, weil es hier so viele tolle Musiker gibt.“

Mit dem Bassisten Johannes Fink und dem Schlagzeuger Mathias Ruppnig ergab sich dann ein ganz besonderer Rapport. Fink ist in der Berliner Szene allgegenwärtig und hat schon mit Musikern wie Alexander von Schlippenbach, Kurt Rosenwinkel, den Kühn-Brüdern Rolf und Joachim und Aki Takase gespielt. „Johannes spielt ein ganz besonderes Instrument, einen fünfsaitigen Cello-Bass, der eine ganz spezielle Klangfarbe hat“, betont Kyianytsia. „Er ist sehr virtuos und flexibel und wir passen sehr gut zusammen. Wir denken ganz ähnlich.“

Mathias Ruppnig ist Österreicher, gehört aber auch schon seit Jahren zum festen Bestandteil der Berliner Szene und ist beispielweise in der Band Scopes, beim Tobias Meinhart Quartet und beim Daniel Weltlinger Quartett zu hören. „Mathias kann extrem gleichmäßig spielen, er lässt sich aber auch immer wieder ganz besondere Dinge einfallen“, schwärmt Kyianytsia von seinem Schlagzeuger. „Meine Musik ist nicht einfach, aber er bewegt sich ganz sicher und man muss ihm nichts erklären. Schon bei unserer ersten Probe hatte ich das Gefühl, dass wir eine Band sind.“

Die Balance zwischen Freiheit und Struktur ist bei diesem Trio glänzend austariert und die Stücke, die Kyianytsia für seine Band geschrieben hat - während des zweiten Lockdowns hatte er viel Zeit und so entstanden manchmal zwei Stücke an einem Tag -, beeindrucken mit ihrer harmonischen Raffinesse und ihrer opulenten Melodieseligkeit. Am Schluss legt das Trio einen virtuosen „Spring Sprint“ hin, der einen fast etwas atemlos zurücklässt.

„Der Titel hat schon seine Bedeutung“, schmunzelt Kyianytsia. „Während des Lockdowns bin ich fast jeden Tag joggen gegangen und so hat das Stück eine konkrete Beziehung zu meinem Leben. Ich finde, man kann spüren, wie jemand rennt.“

Einzige Fremdkomposition des Albums ist eine der berühmten „Gnossiennes“, die der französische Komponist Erik Satie geschrieben hat. „Satie ist einer meiner Lieblingskomponisten“, beichtet Kyianytsia. „Dieses Stück ist sehr bekannt, aber das war nicht der einzige Grund, warum ich es bearbeiten wollte. Ich habe mich für einen 7/8-Takt entschieden, aber das Stück hat schon im Original eine ziemlich unkonventionelle Struktur. Ich wollte die rhythmische Struktur an ihre Grenzen bringen, in der Mitte gibt es sogar einen improvisierten Teil.“

Text: Double Moon

jazz-fun.de meint:
Was bei "Last Day Of Spring" am meisten besticht, ist die große Freiheit und Unprätentiosität der Musik des Trios. Die Genialität der Interpreten zeigt sich nicht in der Effekthascherei, sondern im prägnanten, ungezwungenen Spiel. Spontane, phantasievolle kompositorische Ideen werden geschickt in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet, was diese Kunst prägnant und interessant macht.

  1. Spiral
  2. Triple
  3. Last day of spring
  4. S.o.m. & d.i.d.
  5. Gnosienne
  6. Interlude
  7. Twenty two
  8. Stranger than fiction
  9. Fragile
  10. Spring sprint

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Kommentar von Jürgen Seebeck |

kein Kommentar

Kommentar von Tobias |

Cooler Sound!

Kommentar von Christine |

mein Freund und ich lieben diese Musik

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