We Float - Let go

We Float - Let go

We Float
Let go

Erscheinungstermin: 04.11.2022
Label: Havtorn records, 2022

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Anne Marte Eggen – E-Bass, Synthesizer, Hintergrundgesang
Linda Bergström – Gesang, Hintergrundgesang, Synthesizer
Fanny Gunnarsson – Rhodes, Klavier, Syntheziser, Hintergrundgesang
Filip Bensefelt – Schlagzeug, Percussion
Guest: Samuel Hällkvist – E-Gitarre

Nach zwei hochgelobten Alben, veröffentlichen We Float nun am 4. November ihr drittes Studioalbum mit dem Titel “Let Go”. Im Vergleich zu dem vorherigen jazzigen Debütalbum “Silence”, welches 2015 erschienen ist, setzt “Let Go” nun auf den progressiven Pop und Rock.

We Float ist eine schwedisch/norwegische Gruppe, welche von der Bassistin und Komponistin “Anne Marte Eggen” gegründet wurde. 2018 gewannen sie den “Swedish Public Radio’s Jazz Award” in der Kategorie “Group of the Year”. Der Preis wurde in den Jahren zuvor bereits an das “Esbjörn Svensson Trio”, “Fire! Orchestra” und “Tonbruket” verliehen.

Die Mitglieder lernten sich während ihres Jazzstudiums an der Musikhochschule in Malmö kennen. Trotz des Jazzstudiums interessierte sich Eggen schon immer für Rock, Pop und alternative Musik, welche durch “We Float” allesamt zu Ausdruck gebracht werden können. Mit ihr bilden die Gruppe Linda Bergström (Gesang und Synthesizer), Fanny Gunnarsson am Klavier, Filip Bensefelt am Schlagzeug und Gast Gitarrist Samuel Hällkvist. Sie sind Musiker der Spitzenklasse, welche sich mit starken, individuellen Stimmen auszeichnen. Während Bass und Schlagzeug langsam wie ein Lichtkegel in einem unheimlichen Nebel aus Synthesizer-Spuren im Titelstück des Albums kreisen, etablieren We Float die starke Mischung aus Geselligkeit und Trost, die das Album bestimmt.

Ähnlich verhält es sich mit Songs wie „Golden Sun„, „Come Back„, „A Place For Us“ und der Abschluss des Albums „It Will Be Okay„, die dem Begriff „emotionale Unterstützung“ eine neue Bedeutung geben, da sie einen in ihren Bann ziehen. Aber nach zwei Alben, auf denen sie ihre Neigung zu progressivem Jazz auf der Zunge trugen, haben We Float nun ihre eigene Art von Popmusik gefunden – obgleich gewichtig und doch irgendwie hell und unwiderstehlich melodiös, ist Let Go selbst in seinen ernsten Momenten immer einladend.

Ein Blick zurück: Bassistin/Bandleaderin und Haupt-Songwriterin Anne Marte Eggen musste genau diese Art von Balance finden. Aufgewachsen auf einem Bauernhof im ländlichen Norwegen mit drei älteren Geschwistern und einer Mutter, die Kinder in Musik unterrichtete, war das Haus von Eggens Kindheit mit dem Gedröhn von Musikinstrumenten und Pop/Rock-Kost wie Queen und The Beatles lebendig geprägt. Das erste Album, das sie sich selbst anhörte, war Björks Debut, das sie wie besessen hörte. Nicht lange danach stürzte sie sich auf den Katalog von PJ Harvey. (Der Name We Float stammt übrigens von einem PJ-Harvey-Text.)

Wenn man seine individuelle musikalische Reise mit visionären Künstlern beginnt, die nach ihren eigenen Regeln spielen, scheint die Idee, die Kluft zwischen anspruchsvoll und zugänglich zu überbrücken, nicht unerreichbar zu sein. Etwa zur gleichen Zeit erbte Eggen eine Bassgitarre von einem ihrer älteren Geschwister. Es ist also keine Überraschung, dass Eggen auf Let Go den Bass als unterstützendes Instrument, als strukturelles Element und als Vehikel für ihre Prog-/Fusion-Künste einsetzt.

„Mir gefiel es, dass ich sofort einsteigen und zu Liedern, die ich mochte, mitspielen konnte“, erinnert sich Eggen, „und zwar auf eine Art und Weise, die auf dem Klavier oder dem Cello nicht unmittelbar möglich war. Um ehrlich zu sein, fand ich es auch cool. Aber es fühlte sich auch richtig an – die Eigenart, wie sich der Bass sowohl für den Rhythmus als auch für die Melodie eignet, und die Beschaffenheit, wie man Songs zusammen mit dem Schlagzeug von unten nach oben aufbaut – das ist immer noch etwas, das mich beim Schreiben leitet und herausfordert.“

Abgesehen von dem Fusion-artigen Breakdown in der Bridge von „Come Back“ oder dem Geflecht aus King Crimson-ähnlichen Gitarrenlinien in „Restlessness“ würde man nie erahnen, dass alle Mitglieder von We Float Jazz an der Musikhochschule in Malmö studiert haben. Der majestätische Gesang von Linda Bergström, das Gespür der Keyboarderin Fanny Gunnarssons für Atmosphäre und der unheimlichen Fähigkeit des Schlagzeugers Filip Bensefelt, der die Musik wie ein Rockschlagzeuger, aber mit der Finesse eines Jazzschlagzeugers vorantreibt, wusste Eggen, dass sie eine Gruppe zusammengestellt hatte, die nicht nur die Grenzen von Pop und Jazz, sondern auch über ihre eigenen Grenzen hinausgehen würde.

Text: Havtorn records

jazz-fun.de meint:
Anspruchsvolle, warme und reife Musik. Die melodische Idee, die rhythmische und intonatorische Präzision, die Fähigkeit zur Umsetzung der Harmonien und - am wichtigsten - die künstlerische Botschaft beeindrucken. Das Album erzählt wunderschöne musikalische Geschichten in einer meist lyrischen Atmosphäre.

  1. Let Go
  2. Going Under
  3. Oceans
  4. Hide and Seek
  5. Golden Sun
  6. Come Back
  7. Trails
  8. Restlessness
  9. A Place for Us
  10. It Will Be Ok

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