Arthur Possing - ID:entity

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Arthur Possing
ID:entity

Erscheinungstermin: 25.08.2023
Label: Double Moon, 2023

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Arthur Possing - Piano

Ein Soloalbum ist für einen Pianisten immer ein Wagnis, denn allein am Klavier gilt es, den potentiellen Zuhörer über die Länge eines Albums bei der Stange zu halten. Der Luxemburger Arthur Possing hat bisher mit zwei Quartett-Alben auf sich aufmerksam gemacht, das zweite, „Natural Flow“, erschien vor zwei Jahren bei Double Moon.

„Die Ästhetik eines Soloalbums muss sich deutlich von meinen Quartett-Aufnahmen unterscheiden“, sagt der Pianist. „Wie ein Singer/Songwriter, der allein mit seiner Gitarre auf der Bühne steht, möchte ich auch allein am Klavier vor allem Songs spielen. Das heißt, meine Kompositionen sind bewusst einfach gehalten, die Melodie steht immer im Vordergrund und soll eine Aussage haben. Die Stücke dürfen auch nicht zu lang sein. Tatsächlich überschreitet nur der Opener „The Essence of Joy“ die Fünf-Minuten-Grenze und zwischen seine fünf Songs hat Possing vier kurze Zwischenstücke, sogenannte „Interludes“ eingestreut, die Raum für neue Stimmungen und Atmosphären schaffen. So wird das geradlinige „Folk Songs“ von zwei dieser verträumten Miniaturen eingerahmt.

„Neben eigenen Stücken wollte ich auch Popsongs spielen, die mich stark beeinflusst haben oder Songs von Musikern, die ich sehr prägnant finde“, hat sich Possing vorgenommen. Mit „Fields of Gold“ und „Seven Days“ hat er sich für zwei der bekanntesten Songs von Sting entschieden. „Sting ist ein Musiker, der mich schon immer fasziniert hat“, sagt der Pianist. „Er hat gerne mit Jazzmusikern zusammengespielt, deshalb sind die Harmonien in seinen Stücken etwas ausgefeilter. Bei ‚Seven Days‘ gibt es ungerade Takte, was dem großen Publikum gar nicht so auffällt, weil das Lied trotzdem groovt“.

„Beatriz“ von Edu Lobo und Chico Buarque ist ein Klassiker der brasilianischen Popmusik, den Arthur Possing während seines Musikstudiums kennengelernt hat. „Ich habe in Brüssel studiert und dort gab es auch eine brasilianische Combo, in der wir diesen Song von Chico Buarque gespielt haben“, erinnert sich der Pianist. „Ich hatte ihn immer im Kopf und dachte, dass ich eines Tages etwas damit machen würde.“

Die vierte Fremdkomposition auf „ID:entity“ ist „Cinematico“, ein Stück des belgischen Jazzpianisten Eric Legnini. „Eric Legnini ist eine entscheidende Figur in meinem Leben, sowohl als Musiker als auch als Mensch“, erzählt Arthur Possing. „Er hat mich zu einem vollständigen Pianisten gemacht. Ich verdanke ihm viel und meine Version von 'Cinematic' ist ein Dankeschön an ihn.

Die neun Songs und vier „Interludes“ machen „ID:entity“ zu einem äußerst abwechslungsreichen Album, auf dem man den Pianisten Arthur Possing in seiner ganzen Bandbreite erleben kann. Allein wie er „Fields of Gold“ spielt - nämlich so, als würde er das Stück quasi mit Samthandschuhen anfassen - ist verblüffend, aber auch Possings eigentümlich strahlendes „Midnight Light“ oder das zupackend konstruierte „Val Pellice“ zeigen den pianistischen Variantenreichtum, über den der Luxemburger ganz selbstverständlich verfügt.

Arthur Possing gilt als einer der vielversprechendsten Pianisten seiner Generation. Mit der natürlichen Musikalität von „ID:entity“ hat er seiner Karriere ein frühes Glanzlicht aufgesetzt.

Text: Double Moon

jazz-fun.de meint:
Es ist ein sehr interessantes Album, wunderschön, manchmal geheimnisvoll und rätselhaft. Diejenigen, die Arthur Possings frühere Werke kennen, sollten von dieser Musik nicht überrascht sein, denn er ist immer seinen eigenen Weg gegangen.

  1. The essence of joy
  2. Seven days
  3. Midnight light
  4. Interlude #1
  5. Folk song
  6. Interlude #2
  7. Fields of gold
  8. Interlude #3
  9. Val pellice
  10. Startin'
  11. Cinematic
  12. Interlude #4
  13. Beatriz

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