Kasia Pietrzko Trio - Fragile Ego

Kasia Pietrzko Trio
Fragile Ego
Erscheinungstermin: 28.04.2023
Label: Warner, 2023
Kasia Pietrzko – Piano
Andrzej Święs – Bass
Piotr Budniak – Drums
Das fulminante Debüt-Album der Pianistin Kasia Pietrzko beim Label Polskie Nagrania.
Kein anderes Land in Europa blickt auf eine derart lange, kontinuierliche und reichhaltige Jazzgeschichte zurück wie Polen. In regelmäßigen Wellen finden neue Generationen polnischer Jazz-Musiker eigenständige Idiome und Ausdrucksweisen. Seit etwa fünf Jahren ist eine neue dieser Wellen junger Musikerpersönlichkeiten zu beobachten, die völlig angstbefreit, von der übermächtigen Komeda-Stanko-Tradition abgekoppelt und individuell stark aufgestellt aufregende Scharniere zwischen Kunst und Gesellschaft finden. Eine dieser eindrucksvollen Künstlerinnen ist die Pianistin Kasia Pietrzko, die in der traditionsreichen Reihe „Polish Jazz“ mit ihrem Trio das Album „Fragile Ego“ vorlegt.
Vom ersten Ton an spürt man Pietrzkos unbändigen Mitteilungsdrang. Sie braucht kein langes Intro, um sich vorzustellen oder ihre Aussagen anzubahnen. Spielerischer Minimalismus ist nicht ihr Ding. Und doch ist kein einziger Ton, den sie zu Gehör bringt, verschenkt. Gemeinsam mit Bassist Andrzej Święs und Drummer Piotr Budniak bewegt sie sich in einem ständigen Kreislauf von Kulminationen und Entspannungen, in dem die drei individuellen Stimmen sich mal zu einer Supernova vereinen, um sogleich im Universum der individuellen Möglichkeiten wieder getrennte Wege zu gehen. Aggressivität und Zärtlichkeit suchen nicht nach dem berühmten Ausgleich, sondern eher nach einer ständigen Konfrontation zwischen maskulinen und femininen Werten. Zerbrechlichkeit und Stärke gehören in ihrem Spiel ebenso zusammen wie spontaner Gestaltungswille und lang angelegtes Kalkül in Komposition und Klang. Ihr Spiel wie auch das ihrer Kompagnons zeigt in jedem Stück neue Facetten und Nuancen. Und ganz nebenbei überrascht Kasia Pietrzko nicht nur als Pianistin, sondern auch als Sängerin, die ihre Stimme subtil als nonverbale Klangfarbe einsetzt.
2017 veröffentlichte Kasia Pietrzko zusammen mit ihrem Trio das Debütalbum „Forthright Stories“ – der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die dem Album Preise wie den „Mateusz” des polnischen Senders Radio 3, den Grand Prix Jazz Melomani sowie eine Fryderyk-Nominierung und Pietrzko Anerkennung als eine wegweisende junge Künstlerin einbringen sollte.
jazz-fun.de meint:
Musik, die tief durchdacht, in Kopf und Herz geschliffen und dann in die Sprache des Klangs übersetzt ist. Kasia Pietrzko gelingt es, eine sehr lyrische Stimmung zu erzeugen, und die Interpretationen und Improvisationen ihres Trios sind großartig. Die Bewusstheit für die Bedeutung jedes einzelnen Klangs, der Verzicht auf unnötige Virtuosität, die gegenseitige Inspiration und das positive Eingehen auf die Intentionen der Partner machen ihr Spiel so bewundernswert. Das Ergebnis ist eine bewegende, vielschichtige und einprägsame musikalische Geschichte. Wir sind begeistert!
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