Mette Henriette - Tenor Saxophone
Johan Lindvall - Piano
Judith Hamann - Violoncello
Nach Mette Henriettes von der Kritik hochgelobtem, selbstbetitelten Erstlingswerk folgt nun Drifting - ein Album, das von Trio-Gesprächen mit eigenwilligem und originellem Ausdruck durchdrungen ist. Mette: "Drifting fängt einen Moment in der Zeit ein. Ich kann auf der Platte hören, wie alles noch wächst - in Bewegung - und wie präsent meine Fantasie ist. Vor den Aufnahmen hatte ich viel Zeit, mich hinzusetzen und mich auf diese neue Musik zu konzentrieren. Von Anfang an wollte ich Material schaffen, das wachsen, sich ausdehnen und in verschiedenen Formaten zusammenziehen kann."
Mit der Rückkehr von Johan Lindvall am Klavier, dem Neuzugang Judith Hamann am Cello und ihr selbst am Saxophon sind Mettes kammermusikalische Ausarbeitungen von konzentrierter und forschender Qualität, geprägt von subtiler und doch intensiver Interaktion. Motive und wiederkehrende Muster kristallisieren sich heraus und offenbaren eine prägnante, komplizierte Erzählung. Die Saxophonistin und Komponistin erklärt, dass "dieses Album in Bewegung ist. Es ist auf dem Weg und hat sein eigenes Tempo - seine kreative Kraft unterscheidet sich grundlegend von dem, was ich bisher gemacht habe."
Der Unterschied manifestiert sich nicht nur im Wechsel der Instrumentierung, sondern auch in der Struktur und kompositorischen Gestaltung dieser Liedersammlung. Drifting ist gleichzeitig ein organisiertes Programm mit einer zwingenden instrumentalen Erzählung und ein Spielplatz für Impulse und Improvisationen und stellt eine Verbindung zu den tieferen Prozessen in Mettes musikalischem Bewusstsein her. Mette beleuchtet die Mechanismen hinter ihren musikalischen Erfindungen und berührt die Diktion ihrer Sprache, wie sie anmerkt: "Für mich ist es ein sehr wichtiges Werkzeug im Kompositionsprozess, Ideen so weit reifen zu lassen, dass sie anfangen, ihr eigenes Leben zu leben. Dann kommen die Dinge in den verschiedenen Stücken spontan an die Oberfläche und beginnen, sich miteinander zu verbinden. Und ich spiele gerne mit Präpositionen in der Musik. Verschiedene Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten, mit Vorder- und Hintergrund zu spielen, Elemente neu zu positionieren und Arrangements umzudrehen. So entstehen für mich verschiedene Möglichkeiten der Improvisation".
Einige dieser Verbindungen lassen sich zwischen "Across the Floor" und "Chassé" nachvollziehen, die sich in den entsprechend zögerlichen Impulsen und ähnlich gelagerten melodischen Themen der Stücke finden. Oder zwischen "I villvind" und "Rue du Renard", die auf ihren gemeinsamen schwungvollen Klavierarpeggien und ihren ähnlich drängenden dynamischen Wellen basieren. Andernorts präsentiert das Trio seine reiche Palette an Klangfarben innerhalb weitreichender, nicht-repetitiver Strukturen, wie im Titeltrack, "Oversoar" oder "Indrifting You", die von sich stetig verschiebenden tonalen Spannungen, Hamanns trotzigen Cello-Flageoletts, divergierenden akkordischen Klavierrahmen und Mettes unverwechselbaren, weitreichenden Saxophon-Erkundungen geprägt sind.
Das Album wurde im Munch-Museum in Oslo aufgenommen und in den Studios La Buissonne in enger Zusammenarbeit mit Manfred Eicher fertiggestellt, der das Album produzierte und, wie Mette betont, dessen "intuitives und vollständiges Verständnis" ihrer Musik die Form und den Klang von Drifting maßgeblich beeinflusste.
jazz-fun.de meint:
"Drifting" ist ein Album, das beruhigend und doch fesselnd ist, das mit Klängen und Harmonien, gekonntem Spiel mit Formen und beispielhafter Bewegung auf bekannten Pfaden verzaubert. Es ist großartig geschrieben, komponiert und gespielt von unvergleichlich talentierten Musikern. Mette Henriette und ihre Band haben ein schwieriges, aber schönes Album für Feinfühlige und Genießer geschaffen. Wir sind begeistert!
- The 7th
- Across the floor
- I villvind
- Cadat
- Chassé
- Drifting
- Oversoar
- Rue du Renard
- Indrifting you
- A Choo
- Ciedda, fas
- 0°
- Solsnu
- Crescent
- Divining
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