NaNaya

NaNaya, Foto: Faezeh Nikoozad
NaNaya, Foto: Faezeh Nikoozad

Biographie

NaNaya - Osteuropäische Klangwelten und deren bildreiche Geschichten verschmelzen mit jazzigen Elementen und orientalischen Einflüssen. Die Band NaNaya beschreitet musikalisch einen Weg zwischen den Kulturen, auf dem sich Traditionen aus Ungarn mit Melodien des Nahen- Ostens treffen. Tief verwurzelt in den Melodien der Karpaten und den pulsierenden Rhythmen des Balkans, zeigt die Musik von NaNaya was es bedeutet im heutigen Schmelztiegel Europa zu leben.

Die aus der ungarischen Minderheit in Nord-Serbien stammende Sängerin, Thea Soti kombiniert zusammen mit ihrer Band NaNaya Volksmelodien ihrer Heimat mit Jazz, Weltmusik und dem orientalischen Klang der Oud. Sie führt den Zuhörer von den Karpaten bis zum Mittelmeerraum. Nach ihrer Ausbildung als klassische Pianistin in Serbien studierte sie Jazz-Gesang und Komposition in Budapest, Berlin, Hannover und Köln und beschäftigte sich intensiv mit freier Improvisation in Luzern. Zudem arbeitet sie in mehreren erfolgreichen Groß-Ensemble Projekten über Deutschland hinaus als Sängerin und Komponistin.

Die Sehnsucht nach den eigenen Wurzeln und die Auseinandersetzung mit dem osteuropäischen Liedgut verbindet sie mit ihren Einflüssen aus dem Jazz. Soti, die in mehreren Länder und Städten gewohnt hat, sang zum ersten Mal in ihrer Muttersprache Ungarisch, als sie 2009 nach Berlin zog. Die Entfernung von zu Hause und das Bedürfnis nach einer eigenen kulturellen Identität im Ausland, brachten sie zurück zu ihren ungarischen Wurzeln. So schreibt sie ihre eigenen „Volkslieder”, in denen die Lieder ihrer Kindheit nicht in ihrer ursprünglichen Form auftauchen, sondern immer wieder von aktuellen Eindrücken beeinflusst und verändert werden. Neue musikalische Ansätze, der Einklang mehrerer Kulturen, das Bewusstsein und die Empfindlichkeit für Atmosphären und unterschiedlicher Klang und Bedeutung von Texten spielen dabei eine tragende Rolle.

Ihre Stimme spricht direkt zum Zuhörer. Sie hat zugleich etwas Archaisches und Modernes, etwas Instinktives, Intuitives, aber auch etwas Komplexes, womit sie den Zuhörer in ihren Bann zieht. Ihre Muttersprache und die Erinnerungen an die Lieder ihrer Kindheit allein reichen ihr nicht. Sie erfindet ihre eigene Sprache, singt in Phantasie Sprachen, klingt manchmal wie eine Fado-Sängerin, manchmal wie eine Sängerin aus dem Roma-Volk, bringt aber auch viele Einflüsse aus Jazz und Klassik mit ein. Wenn sie improvisiert, scattet sie nicht in Jazz-Manier, sondern besticht mit ihren selbst-ausgedachten Silben, nutzt genauso orientalisch klingende Wendungen wie auch folkloristische Phrasierungen.

Sie zeigt neue Wege auf, um sehr verschiedene Einflüsse harmonisch zu verbinden. Ihre Stimme wechselt zwischen gesungenen Melodien mit Text und Vokalisen hin und her, sie wechselt ihre Stimmfarbe, summt, atmet, flüstert, seufzt oder schreit ihren Schmerz hinaus.

In der speziellen Quartett Besetzung NaNayas ist es sehr wichtig, dass Soti so vielseitig mit ihrer Stimme umgehen kann. Sie räumt einerseits ihren Mitmusikern viel Freiraum ein, fungiert also mal nur als Begleitstimme, gibt aber andererseits eine klare Richtung vor und führt das Ensemble und den Zuhörer durch die Kompositionen. Ihre Stimme wird wunderbar ergänzt durch die orientalischen Klänge der von Daniel S. Scholz gespielten Oud. Einer 11-chörigen Kurzhalslaute mit einem Griffbrett aus Rosenholz. Ein traditionelles orientalisches Instrument, welches der ursprüngliche Gitarrist Scholz während seines Auslandstudiums in der Türkei für sich entdeckte. Das Klangspektrum der Band NaNaya wird dadurch nicht nur erweitert, sondern ein ganz charakteristischer, ungewöhnlicher neuer Sound wird kreiert. Dieses neuartige Klangerlebnis kommt auch durch die ungewöhnliche Besetzung und deren Aufgabenverteilung zustande: der Kontrabassist Johannes Keller und der Schlagzeuger Jonas Pirzer tragen genauso viel Verantwortung wie Scholz und Soti. Mit ihren Instrumenten kreieren sie Klangschichten und ergänzen die zweitstimmigen Melodien zu Akkorden. Sie schaffen besondere Atmosphären, in welchen jeder Ton von großer Bedeutung ist. Sei es in einem Volkslied aus Transsilvanien, einem orientalischen Tanz, bei einem Gebet für Brot, einer alten Hymne, oder in der Geschichte eines verlorenen türkischen Mädchens.

Die vier jungen Musiker sammeln Motive und Lieder und interpretieren sie in einem modernen Kontext neu. Hierbei spielen Intimität, Spontanität und Ehrlichkeit, sowie die Erforschung der Urenergie der Musik die zentrale Rolle. Strukturen der abendländischen Musiktradition werden in neue Rahmen gesetzt und gleichermaßen bewahrt wie individuell weiterentwickelt. So wird der Grundstein für ein europäisches Zuhause gelegt, in welchem die Erinnerungen an gemeinsame Lieder eine neue Sprache bilden.

NaNaya - Thea Sotti

Thea Sotti, Sängerin, Komponistin und Klangkünstlerin, geboren in Subotica (Serbien). Nach ihrer Ausbildung zur klassischen Pianistin studierte sie Jazz-Gesang und Komposition in Hannover, Luzern (CH) und Köln. Ihre Schwerpunkte liegen in der Erforschung der Möglichkeiten die menschliche Stimme als Instrument einzusetzen und im Zusammenfügen von durch komponierten Strukturen und freier Improvisation. Neben ihren interdisziplinären Projekten mit TänzerInnen, arbeitet Thea Sotti gerne in Grenzbereichen zwischen Sprache, Klang und Poesie. Gegenwärtig ist sie und ihre Kompositionen sowohl in Groß-Ensembles (DDSSBB, Subway Jazz Orchestra, Cherry Tree Orchestra, etc) als auch in verschiedenen experimentellen, frei-improvisierenden Besetzungen zu hören. Thea Sotti arbeitet eng mit dem niedersächsischen Künstlerkollektiv und independent Platten-Label “quadratisch rekords” aus Hannover zusammen, in dem sie nicht nur als Musikerin, sondern auch als Promotion- und Tourmanagerin tätig ist. Im Jahr 2015 kuratiert sie ihre eigene Reihe mit experimentellen Stimmkünstlern “Stimmungen” im LOFT in Köln. Sie ist Gründungsmitglied des SUNG SOUND KomponistInnenkollektivs und Preisträgerin des internationalen Big- Band Kompositions-wettbewerbes JazzComp Graz 2014.
www.theasoti.com

NaNaya - Daniel Sebastian Scholz

Daniel Sebastian Scholz wurde 1983 in Tübingen geboren. Die erste musikalische Früherziehung absolvierte er ab dem 7. Lebensjahr auf der Blockflöte. Von dieser wechselte er aber schnell, mit 9 Jahren, zur klassischen Gitarre. Ab dem 15. Lebensjahr kamen E-Gitarren- und klassischer Gesangsunterricht hinzu. Mit 16 entdeckte er seine Liebe zu orchestraler Musik und damit wurden Klavierunterricht und erste Arrangementversuche unverzichtbar. Während seines Zivildienstes in Berlin nahm er weiter Jazz-Klavier und Arrangement-Unterricht bei Reggie Moore, Jazz-Gitarren Unterricht bei Ralf Timer und klassischen Gitarrenunterricht bei Kathrin Görne. Von 2004-2010 studierte Daniel Scholz Psychologie in Marburg und spielte in der dortigen Studenten Big Band, im marburgjazzorchestra und etlichen anderen Formationen. Auch als Komponist und Produzent mehrerer CDs und kleinerer Filmmusiken schaffte er sich eine Reputation. Seit 2010 wohnt und arbeitet er in Hannover. Neben seiner neurowissenschaftlichen Promotion bei Prof. Dr. E. Altenmüller am Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin der Musikhochschule Hannover studierte Daniel S. Scholz von 2010-2014 in Osnabrück bei Prof. Niels Klein Jazz-Komposition, mit den Nebenfächern Jazz-Gitarre bei Andreas Wahl und Jazz-Klavier bei Thomas Rückert.
www.quadratisch-rekords.de

NaNaya - Johannes Keller

Johannes Keller machte seine ersten musikalischen Gehversuche mit 8 Jahren auf dem Violoncello am Rostocker Konservatorium. Nach einem Abschluss in Tontechnik an der SAE Berlin widmete er seine gesamte Aufmerksamkeit dem Kontrabass. Auf ein zweijähriges Vorstudium bei Pepe Berns am Kreuzberger Konservatorium folgte 2006 das Studium bei Detlev Beier an der Musikhochschule Hannover. Wichtige Impulse für seine kompositorische Arbeit bekam Johannes Keller dort von Matthias Schubert und Julia Hülsmann. Seine Ausbildung wurde ergänzt durch Masterclasses und Unterricht bei Palle Danielsson, Lars Danielsson, Dennis Irwin, Scott Colley, Thomas Bramerie, Marc Muellbauer und Lars Hansen. Mit dem Quintett Toke gewann er den niedersächsischen Jazzpreis “Winning Jazz” und mit dem Tangosextett Sueno Tango den Drei V Wettbewerb des KreHtiv Netzwerkes Hannover. Unter seinen verschiedenen Projekten nimmt das 2011 gegründete Quartett The Flummoxed eine besondere Stellung ein. Neben seiner Leidenschaft für den Jazz probiert sich Johannes Keller aber auch gerne in vielfältigen anderen Stilistiken aus. So hat er sich ausgiebig mit Klezmer- und Balkanmusik beschäftigt, auch argentinischer Tango gehört ebenso zu seinem musikalischen Repertoire wie die Bereiche der elektronischen Musik, der Neuen Musik und des HipHop. Neben seiner langjährigen Bigbanderfahrung kann er außerdem auf Mitwirkungen in Theaterproduktionen und Musicals verweisen. Johannes Keller spielte bereits Konzerte mit Matthias Schubert, Jiggs Whigham, Ed Kröger, Niels Klein und Jonas Schoen.
www.johannes-keller.org

NaNaya - Jonas Pirzer

Jonas Pirzer wurde in München geboren. Er begann zunächst mit klassischem Klavierunterricht und wechselte später zum Drumset. Anschließend ging er zum studienvorbereitenden Unterricht nach Berlin. Es folgte ein Jazz-Schlagzeug-Studium (KA) an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Jonas Pirzer arbeitet sowohl als Leader wie auch Sideman in zahlreichen Bands und Projekten unterschiedlicher Größen sowie stilistischer Ausrichtung, für die er zum Teil auch komponiert und arrangiert. Bigband-Erfahrungen sammelte er bei diversen Schul-, Musikschul- und Hochschulbigbands sowie dem Landesjugendjazzorchester Brandenburg, der European Jazz Academy und der Bigband Blechschaden. Er absolvierte zahlreiche Workshops und Masterclasses bei namhaften nationalen und internationalen Dozenten und spielte mit Musikerinnen und Musikern wie: Julia Hülsmann, Jonas Schoen, Jiggs Whigham, John Taylor, Kenny Werner und Anders Jormin auf Bühnen im In und Ausland. Jonas Pirzer ist Mitbetreiber des Hannoveraner Independent Plattenlabels “quadratisch rekords”.
www.jonaspirzer.de

Diskographie

Links

NaNaya Internetseite (quadratisch rekords):
http://www.quadratisch-rekords.de/nanaya/

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