Norah Jones

Norah Jones
Norah Jones, Foto: Danny Clinch

Biographie

Norah Jones (geb. 30. März 1979 in Brooklyn, New York City; eigentlich Geetali Norah Jones Shankar) ist eine US-amerikanische Soul- und Jazz-Sängerin, Pianistin, Songwriterin und mehrfache Grammy-Preisträgerin.

Selten ist eine Künstlerin mit einem Debütalbum so eingeschlagen wie Norah Jones im Jahr 2002. Am 30. März 1979 in New York geboren, wuchs die Tocher der US-amerikanischen Konzertproduzentin Sue Jones und des indischen Sitar-Maestros Ravi Shankar bei ihrer Mutter in dem ruhigen texanischen Städtchen Grapevine auf. Obwohl sie sich schon früh zur Musik von Billie Holiday und Bill Evans hingezogen fühlte, begann sie erst während ihrer Highschool-Zeit in Dallas, sich wirklich mit dem Jazz auseinanderzusetzen. Aber sie lernte schnell. 1996 erhielt sie den Down Beat Student Music Award als beste Jazzsängerin und für die beste Jazzkomposition, ein Jahr später eine weitere dieser Auszeichnungen, wiederum als beste Jazzsängerin. Dennoch entschloss sich Jones dazu, ihr Gesangstalent erst einmal auf kleiner Flamme weiterkochen zu lassen und konzentrierte sich in den nächsten beiden Jahren darauf, an der University of North Texas auf ihren Abschluss im Fach Jazzpiano hinzuarbeiten. Doch es sollte anders kommen. 1999 lud sie ein im New Yorker Künstlerviertel Greenwich Village lebender Freund ein, den Sommer über bei ihm als Untermieter zu wohnen. Da ihr Studium erst im Herbst weitergehen sollte, nahm Norah die Einladung freudig an.

Schon kurz nach ihrer Ankunft erlag sie den Versuchungen der Musikcafés und Jazzclubs des Village und wurde von Leuten aus der Szene (darunter der Gitarrist Jesse Harris) dazu inspiriert, eigene Songs zu schreiben. Durch regelmäßige Auftritte mit der Trip-Hop-Band Wax Poetic des Nublu-Gründers und Saxophonisten Ilhan Erşahin erregte sie bald erste Aufmerksamkeit. Dann gründete sie mit Harris, dem Bassisten (und vorübergehenden Lebenspartner) Lee Alexander und Schlagzeuger Dan Rieser ein eigenes Ensemble. Mit dieser Band wiederum nahm sie im Oktober 2000 einige Demos für Blue Note Records auf, die 2001 unter dem Titel "First Sessions" auf einer EP erschienen und die Basis für das spätere Debütalbum "Come Away With Me" lieferten. Im selben Jahr erschien Norah zudem als Gast auf Gitarrist Charlie Hunters Blue-Note-Album "Songs From The Analog Playground".

Mit der Veröffentlichung ihres von Craig Street (Cassandra Wilson, Manhattan Transfer, k.d. lang, Rebekka Bakken) und Arif Mardin (Aretha Franklin, Dusty Springfield, Bee Gees) produzierten Debütalbums "Come Away With Me" betrat Norah Jones im Februar 2002 endlich die Weltbühne. Dieses "launische kleine Album" (so ihre eigenen Worte) stellte eine einzigartige neue Stimme vor und entpuppte sich als globales Phänomen. Obwohl Jazzmusiker wie Gitarrist Bill Frisell und Schlagzeuger Brian Blade auf "Come Away With Me" mitspielten, konnte man es nicht wirklich als Jazzalbum bezeichnen. Dafür war das stilistische Spektrum der Songs zu breit gestreut. "Come Away With Me" wurde mehrfach mit Platin ausgezeichnet, verkaufte sich bis 2012 weltweit über 26 Millionen Mal und brachte Jones auf einen Schlag acht Grammys ein. Der Erfolg überraschte sie selbst am meisten. "Ich fühlte mich, als ob ich zur Geburtstagsparty von jemand anders gegangen wäre und den ganzen Kuchen alleine aufgegessen hätte, ohne irgendwem ein Stück zu lassen", kommentierte sie das Abräumen bei den Grammys rückblickend.

2004 brachte Jones ihr mit Spannung erwartetes zweites Album "Feels Like Home" heraus, bei dem ihr wieder der erfahrene Mardin als Koproduzent zur Seite stand. Das Repertoire mit einer Mischung aus Blues, Country, Pop und Jazz im Stile der Singer/Songwriter der 1970er Jahre knüpfte nahtlos an die Linie des Erstlings an. Ein Jahr zuvor hatte Jones eine Band namens Little Willie gegründet, die Songs von Country-Größen wie Hank Williams, Willie Nelson und Kris Kristofferson coverte. Wann immer es sich ergab, trat man gemeinsam auf und baute im Laufe der Jahre auch eigene Songs in das Programm ein. Im März 2006 brachte das Quintett das Studioalbum "The Little Willies" heraus, dem 2012 mit "For The Good Times" noch ein zweites folgte. Ihre Solokarriere setzte sie mit den Alben "Not Too Late" (2007) und "The Fall" (2009) fort. 2010 erschien außerdem die Compilation "...Featuring Norah Jones", zusammengestellt aus Aufnahmen, die Norah als Gast von und mit so unterschiedlichen Künstlern wie Willie Nelson, Outkast, Herbie Hancock, Ray Charles und den Foo Fighters gemacht hatte. Eine überraschende musikalische Umorientierung gelang ihr 2012 auf dem von Danger Mouse (The Black Keys, Gnarls Barkley, Beck) produzierten fünften Soloalbum "Little Broken Hearts". Neue Facetten offenbarte 2014 aber auch ein weiteres ihrer Nebenprojekte: unter dem Bandnamen Puss n Boots nahm sie mit ihren Kolleginnen Sasha Dobson und Catherine Popper das erfrischend spaßige Alternative-Country-Album "No Fools, No Fun" auf.

Bei einem Konzert zum 75. Jubiläum ihrer Labels Blue Note teilte Norah Jones 2014 die Bühne mit Jazzgrößen wie McCoy Tyner, Wayne Shorter, Dr. Lonnie Smith und Robert Glasper. Dabei hatte sie auch Gelegenheit, mit Shorter und seinem Quartett zusammenzuspielen. Die aufregende Begegnung sollte Nachwirkungen haben. Sie inspirierte Norah zu ihrem 2016 erscheinenden Album "Day Breaks", auf dem sie als Sängerin und Pianistin zu ihren jazzigen Wurzeln zurückgekehrt ist. Mit von der Partie als Gäste sind die beiden Blue-Note-Legenden Wayne Shorter und Dr. Lonnie Smith. Norah Jones wiederum gastierte auf dem letzten Album des Saxophonisten Charles Lloyd, das Anfang dieses Jahres unter dem Titel "I Long To See You" bei Blue Note erschien.

Diskographie

Links

Norah Jones Internetseite:
http://www.norahjones.com

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