Santiago Lara - Flamenco Tribute To Pat Metheny

Santiago Lara - Flamenco Tribute To Pat Metheny

Santiago Lara
Flamenco Tribute To Pat Metheny

Erscheinungstermin: 26.08.2016
Label: Warner, 2016

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Eine gute Geschichte ist immer eine gute Geschichte, egal, wer sie erzählt. Der amerikanische Gitarrist Pat Metheny ist ein grandioser Geschichtenerfinder. Mit seinen weiten epischen Erzählungen schlägt er nicht nur seit über dreißig Jahren immer wieder überraschende Bögen über verschiedene Spielarten von Jazz, Rock, Folk, Country, Ambient, Avantgarde, Klassik, Minimal Music sowie alle nur denkbaren musikalischen Ethnien. Sein spezieller Sinn für dramaturgische Handlungsabläufe und eine präzise Klangoptik erinnern manchmal eher an einen Filmregisseur als an einen Musiker. Kein Wunder also, dass auch andere Storyteller zuweilen das Bedürfnis haben, ihre Version von Methenys Geschichten zu erzählen.

Flamenco ist nur einer von zahlreichen Einflüssen, die sich in Methenys spielerischem Panorama niederschlagen, aber er stand niemals so im Vordergrund wie zum Beispiel Country Music oder brasilianische Musik. Insofern werfen sie Interpretationen des spanischen Flamenco-Gitarristen Santiago Lara ein völlig neues Licht auf Methenys facettenreiche Klangbilder.

Der spanische Flamenco-Gitarrist Santiago Lara ist eine Generation jünger als Pat Metheny. Als der spätere Meisterschüler von Manolo Sancúlar 1984 geboren wurde, war Metheny bereits ein Star und das Album „Offramp“, von dem hier der Song „James“ erklingt, schon seit zwei Jahren auf dem Markt. Lara ist praktisch in die Musik Methenys hineingewachsen. Er zelebriert diese Metheny-Originale auf seiner reich gedeckten Flamenco-Tafel mit einer solchen aus sich selbst heraus leuchtenden Selbstverständlichkeit, als läge nichts näher, als sie in eben dieser Auffassung abzubilden. Mehr noch, als hätte ihnen niemals ein anderer Gedanke zugrunde gelegen als Flamenco. Lara behält den Stücken alles bei, was Methenys Musik von jeher ausgemacht hat. Sie sind farbenfroh, verspielt, lebendig, voller Luft und Bewegung und vor allem – auch in dieser spanischen Fokussierung – von kosmopolitischer Weltläufigkeit. Lara mag den Songs andere Perspektiven abgewinnen als Metheny, aber gerade darum geht es ja.

Die Stücke stammen von den Alben „Offramp“, „Still Life (Talking)“, „Letter From Home“, „Question And Answer“, „Secret Story“, „Imaginary Day“, „Metheny Mehldau“ und “Orchestrion”. Es sind also Songs, die in verschiedenen Aufstellungen der Pat Metheny Group, im Trio mit Dave Holland und Roy Haynes, im Duo mit Brad Mehldau und mit seinem hydraulischen und pneumatischen Ein-Mann-Orchestrion Projekt entstanden sind. Es liegt nicht nur an Methenys unverkennbarer Handschrift, sondern auch an Laras starkem gestalterischen Willen, dass aus diesen höchst unterschiedlichen Kompositionen, die sich von 1982 bis 2010 erstrecken, eine Einheit geworden ist. Eine Art Suite von Songs, die auf diese Weise plötzlich untrennbar zusammengehören.

Doch Lara ist noch mehr gelungen als nur dies. Natürlich kann man bei acht ausgewählten Kompositionen eines musikalischen Visionärs mit einer Bandbreite wie Pat Metheny nicht von einer „Best Of“ sprechen, und doch ist „A Tribute To Pat Metheny“ – wie Lara das Album in aller Demut betitelt – eine Kammwanderung über die Gipfel einer ganz besonderen musikalischen Laufbahn. Dass andere Routen möglich sind, hat die polnische Sängerin Anna Maria Jopek 2002 auf ihrem Album „Upojenie“ bewiesen, auf dem sie Methenys Songs mit polnischen Texten versehen hat. Es ist unfassbar spannend, welche Blickwinkel Methenys Gesamtwerk hergibt, und welche territorialen Übersetzungen sich immer wieder finden. Santiago Laras „Flamenco Tribute to Pat Metheny“ erhebt nicht den Anspruch auf einen finalen Take, sondern ist ein weiteres Angebot auf dieser variablen Palette.

Santiago Lara - Guitar
Pablo Martín - Bass
Michael Olivera, A. Coronel, Guillermo McGill - Drums
Jesús Lavilla - Piano
Miguel López “Lennon” - Pads
Londro, Javier Peña & “El bolsas”, “Los arquitectos del compás” - Claps
Special Guests: Diego del Morao (Guitar), Jorge Pardo (Flute), Estrella Morente, Jose Amosa & “El bolsas” (Vocals), Antonio Serrano (Harmonica), Mercedes Ruiz (Tap dancing)

  1. Minuano
  2. Find in your Dreams
  3. James
  4. Question and Answer
  5. Antonia
  6. The Search
  7. Letter from Home
  8. The Heat of the Day

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