Horace Silver

Horace Silver, Foto: Dimitri Savitski
Horace Silver, Foto: Dimitri Savitski

Biographie

Horace Ward Martin Tavares Silver (* 2. September 1928 in Norwalk, Connecticut; † 18. Juni 2014 in New Rochelle, New York), eigentlich Silva, war ein US-amerikanischer Jazzpianist und Komponist.

Horace Silver begann als Tenorsaxophonist (mit Lester Young als Vorbild), wechselte dann aber zum Klavier. 1950 entdeckte ihn Stan Getz in einem Club in Hartford, Connecticut, und ging mit seinem Trio auf Tour. Mit Getz machte er auch seine erste Aufnahme. 1951 zog er nach New York, wo er bei den Jam Sessions am Montagabend den Produzenten von Blue Note Records auffiel. 1952 und 1953 nahm er dort mit eigenem Trio auf, zu dem auch Art Blakey gehörte, mit dem er gemeinsam die Jazz Messengers gründete (erste Aufnahme unter diesem Namen 1954), eine Formation, die stilbildenden Einfluss bei der Entstehung des Hard Bop hatte. Horace Silvers Stil ist geprägt von einer perkussiven Spielweise mit treibenden funky Rhythmen und prägnanten Melodien. Bekannt wurde er durch seine Interpretationen meist eigener Stücke in rhythmisch sehr exakten Arrangements und seinem farbenreichen Stil. Silver wurde durch seine erfolgreichen Alben einer der Blue Note-Stars und erhielt von dessen Mitgründer Alfred Lion erhebliche Freiheiten (bis hin zur Gestaltung von Cover und Liner Notes).

Horace Silver wurde durch zahlreiche Musikstile beeinflusst, insbesondere durch Gospel, afrikanische Musik und lateinamerikanische Musik. Letzteren bringt Silver schon aus seinem Familienhintergrund mit - er hat neben irischen auch afrikanische Wurzeln, seine Familie stammt von den Kapverden, wo sie sich den „Portugese“ zugehörig fühlte. Silver ist nicht nur ein Hardbop-Pionier, sondern auch einer der Begründer des Soul Jazz. Er ist u.a. Komponist der Stücke „Sister Sadie“, „Filthy McNasty“, „Tokyo Blues“, „Song for My Father“ (geschrieben für seinen von den Kapverdischen Inseln stammenden Vater) und „Senor Blues“ u.v.a., die zu Jazz-Standards avancierten.

Horace Silver spielte im Laufe seiner Karriere mit vielen Jazzgrößen, u.a. mit Miles Davis und Wayne Shorter. Nach seiner Zeit bei den Jazz Messengers gründete er 1956 ein eigenes Hardbop-Quintett, in dem ähnlich wie bei Blakey junge Talente gefördert wurden, wie Michael Brecker und sein Bruder Randy Brecker, Blue Mitchell, Woody Shaw, Junior Cook, Benny Golson, Hank Mobley, Louis Hayes, Joe Henderson. Die Zusammensetzung seines Quintetts (Tenorsaxophon, Trompete, Rhythmusgruppe mit Klavier) hatte in den 1960er Jahren Vorbildfunktion für viele Jazzcombos. Seit Anfang der 1950er Jahre aktiv, blickt Horace Silver mittlerweile auf eine mehr als fünfzig Jahre währende erfolgreiche Karriere zurück.

Das Duo Steely Dan (Donald Fagen & Walter Becker) setzte Horace Silver mit einem notengetreuen Zitat von „Song for My Father“ im Intro ihres Hits „Rikki, Don't Loose that Number“ ein Denkmal.

Horace Silver starb am 18. Juni 2014 im Alter von 85 Jahren in seinem Zuhause in New Rochelle.

Ausgewählte Diskographie

  • Horace Silver Trio, (Blue Note, 1953)
  • Horace Silver and the Jazz Messengers, (Blue Note, 1954)
  • Six Pieces of Silver, (Blue Note, 1956)
  • Further Explorations, (Blue Note, 1958)
  • Finger Poppin′, (Blue Note, 1959)
  • Blowin' the Blues Away, (Blue Note, 1959)
  • Horace-Scope, (Blue Note, 1960)
  • Doin' the Thing - At the Village Gate, (Live) (Blue Note, 1961)
  • The Tokyo Blues, (Blue Note, 1962)
  • Song for My Father, (Blue Note, 1964)
  • The Cape Verdean Blues, (Blue Note, 1965)
  • The Jody Grind, (Blue Note, 1966)
  • Serenade to a Soul Sister, (Blue Note, 1968)
  • You Gotta Take a Little Love, (Blue Note, 1969)
  • In Pursuit of the 27th Man, (Blue Note, 1972)
  • Jazz Has a Sense of Humor, (Verve, 1999)

Links

Horace Silver Internetseite:
http://www.horacesilver.com/

Diese Artikel über Horace Silver wurde veröffentlicht unter GNU Free Documentation License
Quelle: Wikipedia

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