Ein Wanderer in allen Welten und Genres - Michael Wollny 40

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Das Geburtstagskonzert in der Berliner Philharmonie – 29.05.2018
Teil 1

Michael Wollny
Michael Wollny, Foto: Jacek Brun

Die „Location“ war angebracht. Die Philharmonie als Veranstaltungsort für Jazz nutzen zu dürfen ist schon schwierig genug. Diese auch für ein Jazzkonzert komplett gefüllt zu bekommen, ist dem Erfolg des Pianisten zu verdanken, dem dieses „Event“ geschuldet war: Michael Wollny feiert seinen 40-zigsten mit einer musikalischen Rundreise durch 15 Jahre seiner Musik in 3 Stunden. Immer noch so zwischen 25 und 30 aussehend, kann er doch mehr als 1,5 Jahrzehnte an – durch Tonträger gut dokumentierte – eigener Musik vorweisen. Grund genug ihn, seine musikalische Entwicklung, zusammen mit den wichtigsten Gefährten in diesem fast heiligen Tempel Philharmonie zu präsentieren.

Die Übersicht
Das Geburtstagskind zeigt sich in gewohnter Manier: bescheiden wie selbstbewusst entführt er das Publikum in seine musikalischen Welten. Seine solistischen Pianostücke, die die ganze Kunst der Improvisation zeigen, wechseln sich ab mit spannenden Duos: mit dem Mitgestalter aus frühen Tagen, dem fantastisch junggebliebenen Tenorsaxofonisten Heinz Sauer und mit dem Akkordeonvirtuosen Vincent Peirani aus aktuellen Tagen. Sein seit langem eingespieltes Trio mit Bass und Drums umspannen die musikalischen Pole zwischen lyrischen Balladen und dynamischen freien Passagen. Innovativ und erfrischend wirkt das improvisatorische Zusammenspiel mit dem – klassisch ausgerichtetem Orchester! – Wind Ensemble aus Norwegen. Seine Mitstreiter aus jüngster Zeit ergänzen das Trio um die wilden Stimmen Sopransaxofon und Akkordeon; sie entwickeln eine Spielweise, die zwischen balladesken Klangfarben und den rauen Kanten eines kraftstrotzenden freien Powerplay hin- und herschwingen. Diese vielfältigen musikalischen Aussagen - von gelassener Ruhe und Harmonie, die mit den Ausbrüchen eines freien Spiels und dem Reichtum der rhythmischen Themen im Wettstreit liegen -, lassen sich nicht auf den Aspekt der Besetzung reduzieren (Solo, Duo, Trio etc.), sondern durchziehen wie ein roter Faden das gesamte Konzert in allen Passagen und Nuancen. Eine gelungene Konzeption findet im Konzert seinen erfüllenden Höhepunkt. Jazz-Fun gratuliert zum Geburtstag und zum Konzert!

Die einzelnen Passagen und Titel des Konzerts im Detail:

  • Solo-Piano und Duo
  • Jazzklassisches Trio – Piano, Bass und Drums
  • Das klassisches Wind-Orchester aus Norwegen
  • Duo, Trio, Quartett und Quintett – mehr geht nicht

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Text: Cosmo Scharmer

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