Stefan Schultze Septet - Turbalento

Stefan Schultze Septet - Turbalento

Stefan Schultze Septet
Turbalento

Erscheinungstermin: 11.09.2020
Label: WhyPlayJazz, 2020

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Herb Robertson - trumpet, cornet
Helen Bledsoe - bass flute, alto flute, flute, piccolo
Frank Gratkowski - alto saxophone, bass clarinet, clarinet
Holger Werner - clarinet
Stefan Schultze - prepared piano, piano
Robert Landfermann - double bass
John Schröder - drums

Dies ist nicht einfach noch eine Band. Es ist ein bedacht und ausgewogen konzipierter Organismus, der die groß angelegten Ideen des Bandleaders Stefan Schultze zum Leuchten bringt. Schultze denkt in größeren Formaten, ohne sich auf Genregrenzen und Traditionslinien einengen zu lassen. Aus einem genau geplanten Agieren handverlesener Interpreten resultieren Klangfacetten weit jenseits der Eindimensionalität. „Genau dieses Septett sollte es sein“, sagt Stefan Schultze. Warum, kann man in jeder Nuance dieser unverhofften Musik hören.

Weil die Komposition oft mit der Zusammenstellung der Band beginnt, entwickeln diese mit sieben Musikern vor sieben Jahren entstandenen Aufnahmen ihre besondere Magie weit neben gängigen Formaten. Wieder hat Bandleader Stefan Schultze die beiden Seelen in seiner Brust zur Synthese führen können während dieser Kölner Septett-Auftritte. Wiewohl von größerem Zuschnitt, kann Schultze hier die Ereignisse auch als mit solistischer Spielfreude brillierender Pianist steuern und muss nicht als Dirigent vor den Musikern stehen. Diesmal dominiert das Holz den Bläsersatz, mit dem er einen filigraneren und dennoch druckvollen Sound kreieren kann. Die Flöten- und Klarinettenfarben von Helen Bledsoe, Holger Werner und Frank Gratkowski korrespondieren mit den unvorhersehbaren und in diesem Kontext bestechend wirkenden Trompetenimprovisationen Herb Robertsons. Dazu geben Bassist Robert Landfermann und Schlagzeuger John Schröder eine ebenso elastische wie fantasievoll felsenfeste Basis. Diese Musik erstrahlt im Ergebnis von dringlicher Sinnlichkeit und ist eine packende Melange der Einflüsse aus diversen Musikgenres. Das bedurfte Musikern, die genreübergreifende Spielerfahrungen einbringen konnten und eine schillernde Vielfalt ungewohnter Klangfarben. Mal packend, dann wieder kontemplativ, mal in furiosen Bläsersätzen, dann wieder in vermeintlich freiem Klangdräuen entfaltet und durchschreitet das als kleine Bigband ein immenses Spektrum der Möglichkeiten. Altsaxofon, Trompete, Flöten, Klarinetten – oft in den tiefen Lagen der entsprechenden Instrumentenfamilie –, präpariertes Klavier, punktgenaues Schlagzeug und ein Kontrabass voller dunkler Geheimnisse addieren sich zu fulminanten Ergebnissen, die in der Summe größer sind als ihre einzelnen Teile und Raum lassen für Solos, die lange nachhallen, weil deren emotionale Intensität wie mit Händen zu greifen ist.

Text: WhyPlayJazz

  1. In Vivo
  2. Cha Cha No
  3. Nachtschicht
  4. Topali
  5. Skala 55
  6. Flood
  7. Always Trust Your Parents
  8. Turbalento

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