Szymon Mika - guitar
Einer der führenden polnischen Gitarristen der jungen Generation hat beschlossen, ein Album allein mit seinem Instrument aufzunehmen. Wie viele ähnliche Projekte der letzten Zeit, wurde auch diese Aufnahme durch die Pandemie erzwungen. Hört man sich jedoch das gesamte Album an, so wird deutlich, dass Szymon Mika`s Idee für ein solches Projekt schon lange gereift sein musste.
Es erfordert eine Menge Mut, Kunstfertigkeit und große Gelehrsamkeit, ein Soloalbum zu komponieren und aufzunehmen, bei dem das einzige Ausdrucksmittel ein Soloinstrument ist. Für das Gelingen eines solchen Projekts sind ein hohes Maß an Reife und ein Höchstmaß an musikalischem Können erforderlich.
Der Titel des Albums ist nicht unangemessen - was alle Songs des Albums gemeinsam haben, sind sehr melodische, gut durchdachte Themen, und das Ganze ist eine Art Vermessung, eine Annäherung an das Verständnis der eigenen musikalischen und künstlerischen Identität zu einer bestimmten Zeit.
Dieses Album ist jedoch kein Spielfeld für die Improvisationen des Gitarristen, sondern eine Sammlung äußerst ausgefeilter Geschichten, die voller schöner Details stecken. Szymon Mika bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass er ein kompletter Künstler ist, ein vollendeter Virtuose, Komponist und Gitarrist mit einer bemerkenswerten Klangvorstellung. Hinzu kommt, dass es sich um eine rein akustische Aufnahme handelt, ohne die heutzutage beliebten elektronischen Spielereien, die die aufeinanderfolgenden Tracks überlagern. Hier ist alles rein, jeder Klang wird in seiner Resonanz geradezu verwöhnt.
Ein wunderschönes, intellektuelles Album, voll ruhiger, gemächlicher Klänge, manchmal nostalgisch, aber nicht traurig. Es lohnt sich, jeden Moment damit zu verbringen.
- Attempts
- Playing The Game
- Mr. Towner
- Broken Chord
- Shifts
- Do The Same
- Wiosna Jaśminy
- Vacation Situation
- Blue Chants
- Nearness
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