Franco Ambrosetti Band - Lost Within You

Franco Ambrosetti Band - Lost Within You

Franco Ambrosetti Band
Lost Within You

Erscheinungstermin: 29.01.2021
Label: Unit Records, 2020

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Franco Ambrosetti - Flügelhorn, Trompete
John Scofield - Gitarre
Uri Caine - Klavier
Renee Rosnes - Klavier
Jack DeJohnette - Schlagzeug
Scott Colley - Bass

Anlässlich seines 75sten Geburtstags, schenkte sich der Grandseigneur des europäischen Jazz in einem New Yorker Studio Aufnahmesessions mit einer beeindruckenden All-Star-Band für ein Album, das er schlicht „Cheers. Franco Ambrosetti With Friends“ nannte. Aus einem losen Line-Up, u.a. mit Kenny Barron, Randy Brecker, Greg Osby und Terri Lyne Carrington, geknüpft aus purer Sympathie und gemeinsamer Geschichte, formte sich im Folgejahr zwanglos aber selbstverständlich das Franco Ambrosetti Quintett mit Jack DeJohnette am Schlagzeug, Scott Colley am Bass, Uri Caine am Klavier und John Scofield an der Gitarre. Erstmals für unit spielten die Fünf mit Long Waves eine Art Signature-Album mit vier Eigenkompositionen Abrosettis ein.

Der aktuelle Nachfolger Lost Within You entstand an drei Aufnahmetagen in den New Yorker Sear Sound Studios in gleicher Besetzung, lediglich am Piano nahm für vier von neun Tracks alternierend Renee Rosnes Platz. Es wurde ein reines Balladen-Album.

Ambrosetti bleibt konsequent beim Flügelhorn mit einer warmen, fluiden Tongebung und klassisch phrasierten Melodiebögen. Die Improvisationen durchweg in virtuoser Selbstgewissheit, doch niemals auftrumpfend. Allein der Johnny Green Standard Body and Soul zeigt in über elf Minuten, dass Ambrosetti eigentlich in jedem Take seine musikalische Sozialisation mitreden lässt: ein tiefenentspannter Be-and-beyond-Bop.

Der Grenzgänger Uri Caine begleitet eher flächig, was seinen Voicings mitunter etwas Sinfonisches verleiht – ein stimmiger Kontrast zu den quasi dekonstruierten Swing-Patterns mit denen Jack DeJohnette operiert. Der übrigens im eröffnenden Peace von Horace Silver auch in einem seiner seltenen Seitensprünge am Klavier zu hören ist – nicht ohne ein paar augenzwinkernde „Monkismen“. Scott Colley ist einer jener raren Bassisten, die selbst im reduziertesten Grundton-fundament einen melodischen Kontrapunkt mitdenken; das stiftet auch lockeren Arrangements noch eine starke innere Dichte. John Scofield agiert erstaunlich zurückgenommen, bleibt allerdings mit jeder charakteristischen Note deutlich als Sco erkennbar und zeigt gewissermaßen en passant, etwa in der vom Bossa angehauchten Komposition Ambrosettis Silli in the Sky, dezent die Zähne. Überhaupt zielt dieses von Jeff Levinson für unit produzierte Album auf eine sehr homogene Ensemble-Ästhetik: absolut stilsicher und von zeitloser Eleganz.

Text: Unit Records

jazz-fun.de meint:
Wer die Chance hatte, die letzten Alben von Franco Ambrosetti zu hören, wird nicht enttäuscht sein. Umwerfend, fesselnd, wunderbares Spiel. Die Solisten sind hervorragend in der Klarheit ihres eigenen, ausgesprochen originellen Klangs. Dies ist sowohl ein tranceartiges Spektakel als auch eine exquisite Demonstration, wie alle Mitglieder der Franco Ambrosetti`s Band mit einem wundervollen Gefühl für Melodie spielen können.

  1. Peace (H. Silver)
  2. I’am Gonna Laugh You Right Outta My Life (C. Coleman, J. McCarthy)
  3. Silli in the Sky (F. Ambrosetti)
  4. Love Like Ours (A. Bergman, M. Bergman, D. Grusin)
  5. Dreams of a Butterlfy (F. Ambrosetti)
  6. Body & Soul (J. Green, E. Heyman, R. Sour, F. Eyton)
  7. People Time (B. Carter)
  8. Flamenco Sketsches (M.Davis, B.Evans)
  9. You Taught My Heart to Sing (M. Tyner)

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Kommentar von tongestalt |

Ich freue mich mich schon auf die CD (ja, ich kaufe immernoch CD's... )!
Vor allem nach dem hier gezeigten Video. Das ist ja wunderschön!

Musik vom Feinstem!
Alles an musikalischer Kompetenz versammelt, was ich mir wünschen würde.
Viele von ihnen habe ich live gesehen. Es wird echt mal wieder Zeit für Live-Konzerte!

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