Frische Brise oder die jugendliche Leichtigkeit - David Grabowski Quartett

Eigentlich sollte zu diesem Zeitpunkt das Trio Saskya spielen, aber die Gruppen tauschten. Schade, denn die Musikerinnen um Clara Haberkamp und Anna-Lena Schnabel sollen einen so interessanten wie innovativen Jazz spielen. So wird es nichts mit dieser Bestätigung.

Anstelle der 3 jazzigen Ladies treten im stets übervollen JazzCafé vier Jugendliche oder besser 4 junge Männer auf, die das David Grabowski Quartett bilden. Die jugendliche Frische und Begeisterung ihres Spiels springt sofort über. Mal rockende Beats bevorzugend, mal leicht swingende Rhythmen spielend, die Musik ist deutlich um den Gitarristen David Grabowski fokussiert. Dieser trägt die „Hauptlast“ oder die größte Lust am Improvisieren und demzufolge ist der Sound auch stark an der Klangwelt der Gitarre ausgerichtet.

Bass und Piano halten sich auffällig zurück, wobei letzteres den Klangcharakter eines E-Pianos aufweist. Entweder ist das Piano derart präpariert – eher unwahrscheinlich - oder der Sound ist nicht optimal ausgesteuert oder aber der Autor sitzt zu schlecht am Rand, um gut zu hören. Bedauerlich!

Ein Solo des Gitarristen jagt das andere, die Läufe schrauben sich hoch, er spielt sich frei. Was an technischer Raffinesse dem Quartett noch fehlen mag, die Band macht es durch Spielfreude und Leidenschaft gut wett. Dies ist besonders im Spiel des Schlagzeugers zu spüren, der einen ordentlichen Beat schlägt, die rhythmisch treibende Kraft bildet, und der stellvertretend für das ganze Quartett die Frische und Leidenschaft von jungen Musikern präsentiert. Ein leichter, unbeschwerter Jazz, der gut ins JazzCafé und zum freundlichen Publikum passt, das sich mit dieser aufmunternden Musik gern den grauen Vormittag verschönern lässt. Dies alles ist JazzBaltica.