Tony Lakatos - Home Tone

Tony Lakatos - Home Tone

Tony Lakatos
Home Tone

Erscheinungstermin: 27.04.2012
Label: Skip, 2012

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Mit „HomeTone“ legt einer der besten aber bescheidensten Saxofonisten hierzulande, Tony Lakatos, sein insgesamt fünftes Album unter eigenem Namen bei SKIP vor. Dabei umfasst sein Werk auf dem Label neben der Aufarbeitung eigener Wurzeln (SKP 9062 „Gypsy Colours“) vor allem immer wieder die Beschäftigung mit den Quellen des amerikanischen Jazz. Nach „I Get Along With You Very Well“ (SKP 9036), einer Hommage an die Musik Hoagy Carmichaels, und seiner fulminanten Big Band - Interpretation von Gershwins „Porgy & Bess“ (SKP 9085), die auch mit dem Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet wurde, spürte er zuletzt gemeinsam mit dem großartigen Jazz – Bariton Kevin Mahogany auf „The Coltrane Hartman Fantasy“ (SKP 9094) der Frage nach, welches Material John Coltrane und Johnny Hartman wohl für eine Fortsetzung ihres berühmten Balladenalbums gewählt hätten. Ausgesprochen bemerkenswert ist dabei seine im Laufe der Jahre entstandene Vernetzung mit der amerikanischen Jazz Szene, eher selten für einen Musiker mit deutschem Pass. Sein viel zu früh verstorbener Kollege Michael Brecker pries in den Liner Notes des Hoagy Carmichael - Tributes „his masterful saxophone-playing“, US – Chef Kritiker Bill Millkowski lobte „Porgy & Bess“ als „triumph of the gifted saxophonist“ und das neueste Werk „HomeTone“ wird von Dave Liebman als „first-class jazz record “ eingestuft,„he has always been the real deal with fire, inspired playing and most of all a firm commitment to REAL jazz“ . Wo anders als in New York City hätte also die neueste Produktion von Lakatos entstehen können. Er stellte sich dafür mit Billy Drummond (der u. a. mit Joe Henderson, James Moody und Freddie Hubbard aufgenommen hat) und Robert Hurst (u. a. Branford Marsalis, Kenny Kirkland , Tony Williams) eine Spitzen – Rhythmusgruppe auch nach US - Maßstäben zusammen und brachte diese mit Musikern zusammen, die in seinem europäischen Umfeld für ihn von Bedeutung sind. Zum Einen seinen Kollege aus der HR Bigband, den hoch talentierten Axel Schlosser an der Trompete sowie mit Robi Botos einen herausragenden ungarischen Pianisten, der mittlerweile in Canada lebt. Beide steuerten zur Session mit „Hello Herbert“ (Axel Schlosser) und „Unanswered“ (Robi Botos) auch jeweils eine Eigenkomposition bei, alle anderen Stücke kamen aus der Feder von Tony Lakatos. Dabei besticht der Frankfurter, angetrieben durch eine gut geölte Rhythmusmaschine, mit sprühenden Soli in Uptempo – Stücken wie „Dark Passengers“ oder gelassenem Balladenspiel, bei dem jedem abgehangenen Ton Bedeutung zukommt.

Vielleicht liegen Leistung und Reiz dieser Jazz – Produktion in dem Brückenschlag eines der führenden Jazz – Saxofonisten Europas und seiner europäischen Mitstreiter mit einer tief im amerikanischen Jazz – Idiom verwurzelten Auffassung, den Jazz zu spielen. Gewissermaßen verkehrte Welt, da in Zeiten der Emanzipation des europäischen Jazz nun ein Europäer fast amerikanischer spielt als viele seiner zeitgenössischen Kollegen in den USA.

  1. Dark passengers
  2. Kovalam
  3. Toneless interlude
  4. Leonard
  5. It has been agreed
  6. Toneless interlude 2
  7. Slow dripping papaya
  8. Cat - Kiss
  9. Toneless interlude 3
  10. Hello Herbert
  11. Unanswered
  12. Toneless interlude 4

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