Rymden - Space Sailors

Rymden - Space Sailors

Rymden
Space Sailors

Erscheinungstermin: 18.09.2020
Label: Jazzland, 2020

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Bugge Wesseltoft - piano, keyboards
Dan Berglund - bass
Magnus Öström - drums

Das zweite Album des schwedisch-norwegischen Trios setzt den Genresprengenden Weg fort: Wesseltoft, Öström und Berglund zeigen sich lustvollexperimentierfreudig zwischen Rock und Jazz.

Keine eineinhalb Jahre nach dem Erscheinen des Debüts veröffentlicht Jazzland Recordings nun das Zweitwerk der skandinavischen Supergroup Rymden. Pianist Bugge Wesseltoft, Drummer Magnus Öström und Bassist Dan Berglund fanden 2019 bei Presse wie Publikum großen Anklang: „Rymden vereinen atmosphärisches Songwriting mit rhythmischer Komplexität und höchster Virtuosität.“ (Kulturnews). „Die Musik von Rymden ist schön, poetisch und zugleich auf besondere Weise radikal.“ (Wolf Kampmann, Jazz Thing). Das Debütalbum erreichte auf Anhieb Platz 53 der deutschen Pop-Charts und Platz 1 der „Top20 Jazz Charts“.

Markierte „Reflections & Odysseys“ eine erste Expedition in die Erdumlaufbahn, katapultiert das neue Album die drei Jazz-Veteranen noch weiter. „Space Sailors“ ist nun Rymdens Trip zum Mars. „Wir klingen jetzt mehr wie eine Band“, sagt Bugge Wesseltoft über das Trio, dessen Namen auf deutsch „Raum“ bedeutet, aber auch „Weltall“. Dem Debüt hörte man eine unbeschwerte Frische an, wurde es doch nach bloß drei gemeinsamen Konzerten und zwei Proben aufgenommen. 70 Konzerte später zeigt „Space Sailors“ eine eingespielte Gruppe, deren Zusammenhalt ganz neue subtile Details und große Klang-Gesten in der Musik ermöglicht.

Alle drei Musiker wurden Anfang der 1960er Jahre geboren, alle wuchsen mit Jazz, Fusion, Prog-Rock und Volksmusik auf. „Wir mögen dieses skandinavische Prog-Metal-Ding“, meinte Bugge 2019, ein Element, das sich im neuen Album verstärkt wiederfindet. Viele Song-Ideen für „Space Sailors“ entstanden bei Soundchecks und Konzerten. Mehr Experimente, mehr elektro-akustische Erkundungen, doch Rymden lassen ihre auditiven Weltallmissionen nie zum Selbstzweck werden.

„The Life and Death of Hugo Drax“ (eine Verneigung vor dem gleichnamigen James-BondBösewicht in „Moonraker“) weckt mit einem abgrundtief düsteren Bass sofort Erinnerungen an die Siebziger, an den brachialen Hard Rock von Led Zeppelin und Black Sabbath. Schwere Grooves, aufgeführt mit fast punkiger Energie, auch in „The Final Goodbye“. Bugges flirrende Keyboards in „Arriving At Ramajay“ gemahnen an die kosmischen Exkursionen von Psychedelic-Göttern wie Pink Floyd.

Songs wie „The Actor“ und das Ohrwurm-taugliche „Terminal One“ zeigen eine sanftere Seite der Band. „Söndan“ („Die Sonde“) ist eine ungewöhnliche Ballade aus der Feder von Dan Berglund, mit vertracktem Rhythmus und wippendem Bass. „My Life in a Mirror“ beginnt mit gefühlvollem Piano-Solo von Bugge und mündet in einen dramatischen PopSong mit wortlosen Vocals von Magnus. Anspieltipp: Öströms optimistisches „Free As a Bird“, befeuert von gestrichenem Bass und dem Zusammenspiel von akustischem Piano und Synthesizern.

Die Sounds der Pop-Kultur mit den Improvisationen des Jazz verbinden – das war in den Neunzigern sowohl die Idee hinter Bugges New Conception Of Jazz als auch der Ansatz des Esbjörn Svensson Trios, mit dem Magnus und Dan bekannt wurden. „Space Sailors“ hebt dieses Konzept auf ein neues Level. Und ist dabei intelligent, humorvoll, überraschend und voller ungezügelter Energie.

Text: Jazzland

  1. The life and death of Hugo Drax
  2. The sopacesailor
  3. Söndan
  4. Terminal one
  5. The final goodbye
  6. Pilgrimstad
  7. Arriving at Ramajay (Part 1)
  8. Arriving at Ramajay (Part 2)
  9. The actor (Gonzo Goes to Pasadena)
  10. My life in a mirror
  11. Free as a bird
  12. Söndan outro

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Kommentar von René |

Absoluter Hammer, die Scheibe. Ich dachte viele Jahre, nach Esbjörn Svensson Trio kommt nichts mehr ähnlich radikales. Das hier hat mich umgehauen.

Was ist die Summe aus 9 und 7?