Simin Tander

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Simin Tander, Foto: Rainer Ortag

Biographie

Simin Tander (* 19. Oktober 1980 in Köln) ist eine deutsche Jazzmusikerin.

Simin Tander ist eine der erstaunlichsten Stimmen des europäischen Jazz; sie "balanciert auf den Grenzen von Schmerz und Schönheit, Anmut und Leidenschaft" (Augsburger Allgemeine Zeitung, GE). (Augsburger Allgemeine Zeitung, GE) und singt mit einer Intensität, die man selten findet. Mit ihrer bezaubernd zarten und zugleich ausdrucksstarken Stimme schlägt Simin Brücken zwischen abendländischem Jazz und arabeskenhaften Vokalflügen, zwischen sattem Songwriting und frei improvisierten Texturen. Sie spannt einen faszinierenden Bogen zu ihrem nahöstlichen Erbe, indem sie auch in Afghaani / Pashto singt, der Sprache ihres verstorbenen Vaters.

In den letzten 10 Jahren ist Simin auf vielen großen Jazzbühnen aufgetreten (u.a. Hong Kong Jazz Festival, Madrid Jazz Festival): Hong Kong Jazz Festival, Madrid Jazz Festival, North Sea Jazz Festival, Concertgebouw Amsterdam, Jarasum Jazz Festival Südkorea) und hat mit ihrem ehemaligen niederländischen Quartett, bestehend aus Jeroen van Vliet am Klavier, Cord Heineking am Kontrabass und Etienne Nillesen am Schlagzeug, zwei international beachtete Alben veröffentlicht. Vor allem das zweite, Where Water Travels Home" (2013, Jazzhaus Records), erhielt international begeisterte Kritiken. 2016 erschien das Album What was said" (2016) mit dem norwegischen Starpianisten Tord Gustavsen beim renommierten Label ECM Records. Zusammen mit Jarle Vespestad am Schlagzeug spielte das Trio über 100 Konzerte weltweit (u.a. Montreal Jazz Fest, London Jazz Festival, New York St. Peter's Church, San Francisco Jazz Festival, Vossa Jazz Norway, Brussels Jazz Festival Flagey etc.) und wurde mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

Ihr neuestes Werk als Bandleaderin vereint drei der besten Musiker der aktuellen Jazz-, Weltmusik-, Experimental- und sogar Klassikszene und offenbart eine betörende neue Instrumentierung um Simins Stimme. Zusammen mit Jasser Haj Youssef an der Viola d'amore, Björn Meyer an E-Bass und Effekten und Samuel Rohrer am Schlagzeug bewegt sie sich in einer neuartigen musikalischen Landschaft mit lyrischen und erfrischenden zeitgenössischen Songs und Texturen. Das Quartett wird Ende 2020 ein weltweites Album veröffentlichen, gefolgt von einer internationalen Tournee.

Neben ihren eigenen Projekten tritt Simin regelmäßig in spannenden Formationen quer durch die Genres und Disziplinen auf. Der WDR-Rundfunkchor lud sie ein, ihre eigenen Kompositionen zu singen und ihr gefeiertes Konzert im Kölner Funkhaus aufzuführen; das Jazzorchester des Concertgebouw Amsterdam lud Simin mehrfach als Featured Guest ein, mit ihrem ausverkauften Konzert 2017 im Großen Saal des Concertgebouw Amsterdam als bisherigem Höhepunkt. Im Jahr 2008 komponierte und spielte sie die Filmmusik für die deutschen Kultkrimis TATORT und Der Kriminalist ein. 10 Jahre später setzte sie ihre Faszination für den Film fort und komponierte zusammen mit Tord Gustavsen am Klavier den Soundtrack für einen norwegischen Dokumentarfilm.

Außerdem arbeitete Simin mit Nils Petter Molvaer, Aly Keita, Eric Vloeimans und Arve Henriksen und war an strukturierteren Projekten mit den Eurasiern Unity (RUTH Award 2016), "Symphonicum Schmitz" ("Sins & Blessings" 2018), dem israelischen Gitarristen David Golek, mit David Dramm & Labyrinth, die die "Nico-Songs" von Velvet Underground neu interpretieren, Daniel Stickan (Kirchenorgel & Clavichord) und Uwe Steinmetz (Saxophone & Flöten), die Songs der großen amerikanischen Songwriter interpretieren, sowie mehrere völlig frei improvisierte musikalische Begegnungen mit Etienne Nillesen an der erweiterten kleinen Trommel und anderen.

Simin unterrichtet Jazzgesang und freie Improvisation an der Hochschule für Musik & Tanz Köln und am Institut für Musik Osnabrück und gibt weltweit Workshops.

Diskographie

  • Unfading, Jazzhaus Records 2020
  • Enchanted Forest, Hans Lüdemann TRIO IVOIRE XX, Intuition Records 2020
  • What Was Said, ECM 2016
  • Where Water Travels Home, Jazzhaus Records 2016
  • Wagma, Neuklang Records 2011

Links

Simin Tander Internetseite:
https://www.simintander.com

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